einfaches, pragmatisches und exaktes Arbeiten mit Ahnenblatt
Verfasst: 18.01.2023, 18:18
Liebe Forschergemeinde.
Ich möchte eine Lanze für das einfache, pragmatische und exakte Arbeiten mit Ahnenblatt, im Rahmen unseres Hobbys Genealogie, brechen!
Die Diskussion über die Altersberechnung aufgrund des Taufdatums (siehe Beitrag „Taufe als Alternative zur Geburt“) zu ermöglichen, hat mich doch etwas nachdenklich gestimmt und mich zu folgenden Zeilen bewogen.
Wir haben mit Ahnenblatt ein wunderbares Programm, das uns sehr viele/fast alle Fakten, die wir bei unserer Arbeit ermitteln, abbilden und speichern lässt. Ich selbst habe Ahnenblatt für mich gewählt, weil es bezüglich der Erfassung von Daten derzeit das beste Programm ist, das ich kenne. Für Auswertungen nehme ich den GEDCOM-Bestand aus Ahnenblatt her, und verarbeite diesen individuell weiter.
Generell benötigen wir Selbstdisziplin, um unsere Forschungsergebnisse FAKTENBASIEREND, VOLLSTÄNDIG und RICHTIG in Ahnenblatt zu erfassen und somit der Nachwelt ordentlich zu überlassen.
Daher erlaube ich mir einige Punkte, die für ein solches Arbeiten notwendig sind, aufzuzeigen, da ich den Eindruck gewonnen habe, dass diese Exaktheit von einigen Forschern zu wenig beachtet wird. Zusätzlich zeige ich Möglichkeiten auf, wie Informationen, für die Ahnenblatt bisher keine eigenen Eingabefelder vorgesehen hat, strukturiert und nachvollziehbar gespeichert werden können.
A) Speicherung von GESICHERTEN Daten:
Bei der Vielzahl an Informationen die wir aufarbeiten, sollten nur gesicherte und verifizierte Daten sauber zugeordnet gespeichert werden. Manche Dinge sind noch nicht in eigenen Feldern/Einträgen standardmässig erfassbar (z.B. Uhrzeit eines Ereignisses). Hier ist der Anwender gefordert kreativ zu sein, eine „Krücke“ zu bauen und sich seine eigenen, für andere leicht verständliche und nachvollziehbare Standards aufzuerlegen. (z.B. Ich speichere die Uhrzeit eines Ereignis im Feld Notizen mit folgende Zeile ab; „:ZEI: 23:47")
Bei allen anderen Informationen, die Ahnenblatt speichert, sollte genau das pro Feld eingegeben werden, was den Feldnamen inhaltlich entspricht. Ein Feld zu „vergewaltigen“ um dort eigene Infos einzutragen, ist sehr bedenklich und führt zu großer Verwirrung, wenn jemand, der die „Usancen“ des Erfassers nicht kennt, die Daten ansieht. Unter diesen „Phänomen“ habe ich in meinem Beruf viel zu oft leiden müssen <g>!
Aus meiner Sicht können es nur die Felder „Notiz“, die eine gewisse Freiheit des Inhalt erlauben, bei Personen und Ereignissen für solche Sondereingaben (Uhrzeit, Taufender, Begräbniskosten, etc.) herangezogen werden.
Einige Beispiele: (jeweils eine Zeile im Feld Notizen des jeweiligen Ereignisses)
Bei Taufe:
Zeitpunkt: :ZEI: 12:50
Pfarrer/Priester :PAS: Dr. Hans Pfarrer
Bei Geburt:
Hebamme :HEB: Johanna Heb-Amme, geprüft
Bei Hochzeit:
Pfarrer/Priester :PAS: Pater Hans Trauberger
Begräbnis:
Begräbniskosten :KOS: 30 Heller
Ein Nebensatz für EDV-affine Forscher: Sollten einmal für diese Informationen eigene Felder im Programm bereitgestellt werden, lässt sich mit einem kleinen Progi der GEDCOM-Bestand dahingehend umbauen und die Information aus dem Feld „Notiz“ herausschälen und dem neuen Feld zuordnen.
Bezüglich Taufpaten und Trauzeugen empfehle ich unbedingt die Eingabe als eigenen Persondatensatz und nicht als Textinformation . Dies ist zwar mühsam, verleiht aber dem Datenbestand mehr Detailinformation. Mit den dadurch entstehenden „Inseln“ kann ich leben.
B) Übernahme von Daten aus fremden (elektronischen) Beständen.
Wie oft wird hier über das Zusammenspielen verschiedener Bestände diskutiert. Seit der Möglichkeit, Informationen über den Abgleich des eigenen Bestandes gegen externen Datenbanken zu erhalten, hat sich die Gefahr von Fehlinformationen drastisch erhöht. Manche Treffer zu einer Person können sich bei genauerer Betrachtung als „Danae-Geschenk“ erweisen.
Daher nie kritiklos die eigenen, mühsam ermittelten und VERIFIZIERTEN Daten mit externen Informationen vermischen.
Diese fremden Informationen sollten nur als Anregung und Hilfe beim Forschen herangezogen werden, aber keinesfalls als bare Münze kritiklos übernommen werden. Glaube nur das, was Du selbst durch Quellensuche und Recherche ermittelt hast!
Führt mich zu folgender Empfehlung:
Den fremden Datenbestand in eine eigene AHN-Datei speichern und dann personenweise gegen den eigenen Bestand abzugleichen. Es ist bei den heutigen Bildschirmgrößen kein Problem zweimal Ahnenblatt am Bildschirm zu öffnen und beide Bestände anzuzeigen. Dieses Vorgehen ist zwar mühsam, aber die Qualität der Daten bleibt so auf dem geforderten Level. Ein automatisches Zusammenspiel der Datenbestände ist für mich ein No-Go!
Sollte jemand an dem von mit angewandten Prozedere Interesse haben, bitte um Info, ich werde es gerne genauer beschreiben.
C) Erfassung von unvollständigen Informationen
Oft ist die Lesbarkeit von Informationen kaum/nicht gegeben. Solche Textlücken sollten gekennzeichnet werden. Mein Vorschlag: Als Kennzeichen in den Text folgenden Vermerk an der problematischen Stelle einbauen: !NICHT@LESBAR!. Dieser Vermerk ist für jeden verständlich und kann auch mit der Suchfunktion in Ahnenblatt gefunden werden. In einer stillen Stunde kann dann ein nochmaliger Entzifferungsversuch unternommen werden. Zusätzlich könnte für das Problem eine „Aufgabe“ angelegt werden.
D) Erfassen von WEB-Links
Ahnenblatt bietet mit der Quellenverwaltung ein sehr mächtiges Instrument an. Ein genaues, mehrmaliges Studieren der hervorragenden Dokumentation „Ahnenblatt 3.0 – Nutzung von Quellen“ erschließt uns dieses Feature.
Link: https://www.ahnenblatt.de/wp-content/up ... uellen.pdf
In der Quellenverwaltung befindet sich der einzige Punkt in Ahnenblatt, wo WEB-Links eingegeben und dann auch durch einfachen Klick auf das „Weltkugel-Symbol“ aufgerufen und im Browser angezeigt werden können. So einfach kann das, aus meiner Sicht, kein anderes Programm. (I love Ahnenblatt!!!!)
Nun zum daraus möglichen resultierenden Problem der Nachvollziehbarkeit von Informationen.
WEB-Links sind eine dynamische Informationsquelle, weil sich diese Links im Laufe der Zeit ändern können und dies auch tun <g>.
Daher meine Empfehlung:
Bei WEB-Links immer die Details der Quelle miterfassen, sodass bei Änderung oder Wegfall des Links eine Rekonstruktion der Information möglich ist.
Hier ein Bespiel: Wolfgang Amadeus Mozart – Wikipedia
Titel: Wikipedia (allgemein, kurz und prägnant, sonst geht Ihr in einer Vielzahl von Quellen unter)
Detail/Seite: deutsche Ausgabe (kann entfallen)
Datum: 17.1.2023 (UNABDINGBAR!!!, ev. sogar mit Uhrzeit)
Internet: https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Amadeus_Mozart
Wenn es sich um eine sehr wichtige Quelle handelt, empfehle ich einen Ausdruck des Bildschirminhaltes zu machen und diesen als Dokument (ev. PDF) im Reiter „Medien“ als Referenz abzulegen. Falls sich die Information in Text konvertieren lässt, diesen Text im Reiter „Zitat“ abspeichern.
Nur als kleine Info am Rande: Vor einiger Zeit hat das Portal „Matricula“ eine strukturelle Neuorganisation erfahren und dadurch die Links der Seiten verändert. Es soll doch einige Benutzer gegeben haben, die nur den Link OHNE Angaben der Details abgespeichert haben. Den Rest überlasse ich Eurer Phantasie….<g>.
E) Normalisierung von Namen
Um ein richtiges Abbild von Personen in Ahnenblatt erstellen zu können, ist es notwendig, die Namenbezeichnungen, so wie dies in der Quelle (auch merkwürdige Schreibweisen sollen vermerkt sein) einzugeben.
Das führt dazu, dass Personen eines Familienzweiges unter verschieden Namens-Schreibweisen gespeichert werden sollten. Damit ergibt sich bei der Identifizierung der Person aber ein Problem. Hier kann die sogenannte Normalisierung von Namen helfen:
Ein Beispiel für eine Familiennamen:
?abengruber (heutige Schreibweise)
Folgende Schreibweisen sind in Kirchenbüchern anzutreffen:
?abengruber ,?ahbengruber, ?abngruber, ?abmgruber, ?amgruber, vereinzelt auch ?abenhuber.
Im ?abengruber-Bestand sind etwa 6000, mit Namen ?abengruber 2700 Personen vorhanden.
Dadurch, dass bei der alphabetischer Anzeige in der Personenauswahl in Ahnenblatt diese Namen nicht unmittelbar hintereinander stehen, ist es sehr schwierig eine Personen zu finden. (Beispiel: wo steht Carl ?abngruber?)
Nun kommt die Namensnormierung ins Spiel. Wenn ich den Namen „Carl ?abngruber“ normiere zu „Karl ?abengruber“, dann stehen alle Karl ?abengruber (wie auch immer diese ursprünglich geschrieben wurden) hintereinander und sind so leichter aufzufinden. Bei 2700 Personen eine große Erleichterung.
Wo bleibt nun meine Forderung nach exakter Eingabe?
Nun auch hier bemühe ich das Feld „Notizen“ in folgender Form:
Familienname :HFN: ?abngruber
Vorname :HVN: Carl
In jeweils einer Zeile. Damit ist die ursprüngliche Namensform gespeichert.
Daraus ergibt sich allerdings das Problem, dass bei Auswertungen die ursprünglichen Namen nicht aufscheinen. Um das zu erreichen habe ich ein Progi, dass die GEDCOM-Datei umbaut und die Namen aus den Notizen-Feld in die Vorname- und Zuname-Felder einträgt. Diesen Bestand (zugegeben eine Redundanz) verwende ich für Auswertungen.
F) Abschließendes
Mir ist vollkommen klar, dass nicht jeder Anwender selbst Hilfsprogramme schreiben will oder kann, um alle gewünschten Informationen in Ahnenblatt anzulegen. Aber mit einigen kreativen Überlegungen und eventueller von mit beschrieben Maßnahme („Krücken“) in abgewandelter oder erweiterter Form, wird wohl der Großteil aller für unsere Arbeit notwendigen Informationen erfassbar sein.
Wenn wir alle Wünsche, die wir an ein Programm zur Speicherung von genealogischen Inhalten stellen, erfüllt haben wollen, müssen wir selbst eine solche „Eierlegende-Woll-Milch-Sau“ schaffen.
Ich kenne nur ein Programm, das alle meine benötigten Forschungsinformationen lückenlos in vorgegeben Felder und Zuordnungen speichern läßt. Für mich ist allerdings die Dateneingabe mit diesem Programm nicht befriedigend, da ich das Eingabeprinzip von Ahnenblatt schätze, gewohnt bin und nicht missen möchte. Daher habe ich mich entschieden, meinen erfassten Ahnenblattbestand mit den „Krücken“-Inhalten via GEDCOM-Format zu exportieren. Diesen Exportbestand wandle ich mit einem Progi um, spiele ihn in das andere Programm ein und mache meine Analysen, Auswertungen und Berichte im anderen Programm.
Sollten nun weitere Features im Ahnenblatt verwirklicht werden, muß ich mein Umwandlungs-Prozedere zum Auswertungsprogramm eben anpassen….
Vielleicht kommt einmal Ahnenblatt Version X, die als Datenbasis eine SQL-Datenbank verwendet, die dann das Herz eines EDV-affinen Benutzers höher schlagen lässt…..
Meine abschließende Bitte:
Wenn ein Anwender mit Ahnenblatt, so wie es sich im aktuellen Entwicklungsstand befindet, seine Forschungsergebnisse scheinbar nicht umsetzten kann, sollte der Forscher im Forum sein Problem beschreiben und nachfragen, ob andere Anwender eine Lösung für das Problem kennen. Erst wenn dabei keine Lösung gefunden wurde, ist der Ruf nach einer Programmänderung/erweiterung berechtigt. Ein Nebeneffekt dieser Vorgehensweise ist, dass alle Forum-User damit eine Erweiterung des Wissen über Ahnenblatt erhalten können.
Soweit meine, sehr subjektive, Ansicht zur Nutzung, Wünschen, Erfahrungen, Ärger und Eindrücken mit und rund um Ahnenblatt.
Johannes
Ich möchte eine Lanze für das einfache, pragmatische und exakte Arbeiten mit Ahnenblatt, im Rahmen unseres Hobbys Genealogie, brechen!
Die Diskussion über die Altersberechnung aufgrund des Taufdatums (siehe Beitrag „Taufe als Alternative zur Geburt“) zu ermöglichen, hat mich doch etwas nachdenklich gestimmt und mich zu folgenden Zeilen bewogen.
Wir haben mit Ahnenblatt ein wunderbares Programm, das uns sehr viele/fast alle Fakten, die wir bei unserer Arbeit ermitteln, abbilden und speichern lässt. Ich selbst habe Ahnenblatt für mich gewählt, weil es bezüglich der Erfassung von Daten derzeit das beste Programm ist, das ich kenne. Für Auswertungen nehme ich den GEDCOM-Bestand aus Ahnenblatt her, und verarbeite diesen individuell weiter.
Generell benötigen wir Selbstdisziplin, um unsere Forschungsergebnisse FAKTENBASIEREND, VOLLSTÄNDIG und RICHTIG in Ahnenblatt zu erfassen und somit der Nachwelt ordentlich zu überlassen.
Daher erlaube ich mir einige Punkte, die für ein solches Arbeiten notwendig sind, aufzuzeigen, da ich den Eindruck gewonnen habe, dass diese Exaktheit von einigen Forschern zu wenig beachtet wird. Zusätzlich zeige ich Möglichkeiten auf, wie Informationen, für die Ahnenblatt bisher keine eigenen Eingabefelder vorgesehen hat, strukturiert und nachvollziehbar gespeichert werden können.
A) Speicherung von GESICHERTEN Daten:
Bei der Vielzahl an Informationen die wir aufarbeiten, sollten nur gesicherte und verifizierte Daten sauber zugeordnet gespeichert werden. Manche Dinge sind noch nicht in eigenen Feldern/Einträgen standardmässig erfassbar (z.B. Uhrzeit eines Ereignisses). Hier ist der Anwender gefordert kreativ zu sein, eine „Krücke“ zu bauen und sich seine eigenen, für andere leicht verständliche und nachvollziehbare Standards aufzuerlegen. (z.B. Ich speichere die Uhrzeit eines Ereignis im Feld Notizen mit folgende Zeile ab; „:ZEI: 23:47")
Bei allen anderen Informationen, die Ahnenblatt speichert, sollte genau das pro Feld eingegeben werden, was den Feldnamen inhaltlich entspricht. Ein Feld zu „vergewaltigen“ um dort eigene Infos einzutragen, ist sehr bedenklich und führt zu großer Verwirrung, wenn jemand, der die „Usancen“ des Erfassers nicht kennt, die Daten ansieht. Unter diesen „Phänomen“ habe ich in meinem Beruf viel zu oft leiden müssen <g>!
Aus meiner Sicht können es nur die Felder „Notiz“, die eine gewisse Freiheit des Inhalt erlauben, bei Personen und Ereignissen für solche Sondereingaben (Uhrzeit, Taufender, Begräbniskosten, etc.) herangezogen werden.
Einige Beispiele: (jeweils eine Zeile im Feld Notizen des jeweiligen Ereignisses)
Bei Taufe:
Zeitpunkt: :ZEI: 12:50
Pfarrer/Priester :PAS: Dr. Hans Pfarrer
Bei Geburt:
Hebamme :HEB: Johanna Heb-Amme, geprüft
Bei Hochzeit:
Pfarrer/Priester :PAS: Pater Hans Trauberger
Begräbnis:
Begräbniskosten :KOS: 30 Heller
Ein Nebensatz für EDV-affine Forscher: Sollten einmal für diese Informationen eigene Felder im Programm bereitgestellt werden, lässt sich mit einem kleinen Progi der GEDCOM-Bestand dahingehend umbauen und die Information aus dem Feld „Notiz“ herausschälen und dem neuen Feld zuordnen.
Bezüglich Taufpaten und Trauzeugen empfehle ich unbedingt die Eingabe als eigenen Persondatensatz und nicht als Textinformation . Dies ist zwar mühsam, verleiht aber dem Datenbestand mehr Detailinformation. Mit den dadurch entstehenden „Inseln“ kann ich leben.
B) Übernahme von Daten aus fremden (elektronischen) Beständen.
Wie oft wird hier über das Zusammenspielen verschiedener Bestände diskutiert. Seit der Möglichkeit, Informationen über den Abgleich des eigenen Bestandes gegen externen Datenbanken zu erhalten, hat sich die Gefahr von Fehlinformationen drastisch erhöht. Manche Treffer zu einer Person können sich bei genauerer Betrachtung als „Danae-Geschenk“ erweisen.
Daher nie kritiklos die eigenen, mühsam ermittelten und VERIFIZIERTEN Daten mit externen Informationen vermischen.
Diese fremden Informationen sollten nur als Anregung und Hilfe beim Forschen herangezogen werden, aber keinesfalls als bare Münze kritiklos übernommen werden. Glaube nur das, was Du selbst durch Quellensuche und Recherche ermittelt hast!
Führt mich zu folgender Empfehlung:
Den fremden Datenbestand in eine eigene AHN-Datei speichern und dann personenweise gegen den eigenen Bestand abzugleichen. Es ist bei den heutigen Bildschirmgrößen kein Problem zweimal Ahnenblatt am Bildschirm zu öffnen und beide Bestände anzuzeigen. Dieses Vorgehen ist zwar mühsam, aber die Qualität der Daten bleibt so auf dem geforderten Level. Ein automatisches Zusammenspiel der Datenbestände ist für mich ein No-Go!
Sollte jemand an dem von mit angewandten Prozedere Interesse haben, bitte um Info, ich werde es gerne genauer beschreiben.
C) Erfassung von unvollständigen Informationen
Oft ist die Lesbarkeit von Informationen kaum/nicht gegeben. Solche Textlücken sollten gekennzeichnet werden. Mein Vorschlag: Als Kennzeichen in den Text folgenden Vermerk an der problematischen Stelle einbauen: !NICHT@LESBAR!. Dieser Vermerk ist für jeden verständlich und kann auch mit der Suchfunktion in Ahnenblatt gefunden werden. In einer stillen Stunde kann dann ein nochmaliger Entzifferungsversuch unternommen werden. Zusätzlich könnte für das Problem eine „Aufgabe“ angelegt werden.
D) Erfassen von WEB-Links
Ahnenblatt bietet mit der Quellenverwaltung ein sehr mächtiges Instrument an. Ein genaues, mehrmaliges Studieren der hervorragenden Dokumentation „Ahnenblatt 3.0 – Nutzung von Quellen“ erschließt uns dieses Feature.
Link: https://www.ahnenblatt.de/wp-content/up ... uellen.pdf
In der Quellenverwaltung befindet sich der einzige Punkt in Ahnenblatt, wo WEB-Links eingegeben und dann auch durch einfachen Klick auf das „Weltkugel-Symbol“ aufgerufen und im Browser angezeigt werden können. So einfach kann das, aus meiner Sicht, kein anderes Programm. (I love Ahnenblatt!!!!)
Nun zum daraus möglichen resultierenden Problem der Nachvollziehbarkeit von Informationen.
WEB-Links sind eine dynamische Informationsquelle, weil sich diese Links im Laufe der Zeit ändern können und dies auch tun <g>.
Daher meine Empfehlung:
Bei WEB-Links immer die Details der Quelle miterfassen, sodass bei Änderung oder Wegfall des Links eine Rekonstruktion der Information möglich ist.
Hier ein Bespiel: Wolfgang Amadeus Mozart – Wikipedia
Titel: Wikipedia (allgemein, kurz und prägnant, sonst geht Ihr in einer Vielzahl von Quellen unter)
Detail/Seite: deutsche Ausgabe (kann entfallen)
Datum: 17.1.2023 (UNABDINGBAR!!!, ev. sogar mit Uhrzeit)
Internet: https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Amadeus_Mozart
Wenn es sich um eine sehr wichtige Quelle handelt, empfehle ich einen Ausdruck des Bildschirminhaltes zu machen und diesen als Dokument (ev. PDF) im Reiter „Medien“ als Referenz abzulegen. Falls sich die Information in Text konvertieren lässt, diesen Text im Reiter „Zitat“ abspeichern.
Nur als kleine Info am Rande: Vor einiger Zeit hat das Portal „Matricula“ eine strukturelle Neuorganisation erfahren und dadurch die Links der Seiten verändert. Es soll doch einige Benutzer gegeben haben, die nur den Link OHNE Angaben der Details abgespeichert haben. Den Rest überlasse ich Eurer Phantasie….<g>.
E) Normalisierung von Namen
Um ein richtiges Abbild von Personen in Ahnenblatt erstellen zu können, ist es notwendig, die Namenbezeichnungen, so wie dies in der Quelle (auch merkwürdige Schreibweisen sollen vermerkt sein) einzugeben.
Das führt dazu, dass Personen eines Familienzweiges unter verschieden Namens-Schreibweisen gespeichert werden sollten. Damit ergibt sich bei der Identifizierung der Person aber ein Problem. Hier kann die sogenannte Normalisierung von Namen helfen:
Ein Beispiel für eine Familiennamen:
?abengruber (heutige Schreibweise)
Folgende Schreibweisen sind in Kirchenbüchern anzutreffen:
?abengruber ,?ahbengruber, ?abngruber, ?abmgruber, ?amgruber, vereinzelt auch ?abenhuber.
Im ?abengruber-Bestand sind etwa 6000, mit Namen ?abengruber 2700 Personen vorhanden.
Dadurch, dass bei der alphabetischer Anzeige in der Personenauswahl in Ahnenblatt diese Namen nicht unmittelbar hintereinander stehen, ist es sehr schwierig eine Personen zu finden. (Beispiel: wo steht Carl ?abngruber?)
Nun kommt die Namensnormierung ins Spiel. Wenn ich den Namen „Carl ?abngruber“ normiere zu „Karl ?abengruber“, dann stehen alle Karl ?abengruber (wie auch immer diese ursprünglich geschrieben wurden) hintereinander und sind so leichter aufzufinden. Bei 2700 Personen eine große Erleichterung.
Wo bleibt nun meine Forderung nach exakter Eingabe?
Nun auch hier bemühe ich das Feld „Notizen“ in folgender Form:
Familienname :HFN: ?abngruber
Vorname :HVN: Carl
In jeweils einer Zeile. Damit ist die ursprüngliche Namensform gespeichert.
Daraus ergibt sich allerdings das Problem, dass bei Auswertungen die ursprünglichen Namen nicht aufscheinen. Um das zu erreichen habe ich ein Progi, dass die GEDCOM-Datei umbaut und die Namen aus den Notizen-Feld in die Vorname- und Zuname-Felder einträgt. Diesen Bestand (zugegeben eine Redundanz) verwende ich für Auswertungen.
F) Abschließendes
Mir ist vollkommen klar, dass nicht jeder Anwender selbst Hilfsprogramme schreiben will oder kann, um alle gewünschten Informationen in Ahnenblatt anzulegen. Aber mit einigen kreativen Überlegungen und eventueller von mit beschrieben Maßnahme („Krücken“) in abgewandelter oder erweiterter Form, wird wohl der Großteil aller für unsere Arbeit notwendigen Informationen erfassbar sein.
Wenn wir alle Wünsche, die wir an ein Programm zur Speicherung von genealogischen Inhalten stellen, erfüllt haben wollen, müssen wir selbst eine solche „Eierlegende-Woll-Milch-Sau“ schaffen.
Ich kenne nur ein Programm, das alle meine benötigten Forschungsinformationen lückenlos in vorgegeben Felder und Zuordnungen speichern läßt. Für mich ist allerdings die Dateneingabe mit diesem Programm nicht befriedigend, da ich das Eingabeprinzip von Ahnenblatt schätze, gewohnt bin und nicht missen möchte. Daher habe ich mich entschieden, meinen erfassten Ahnenblattbestand mit den „Krücken“-Inhalten via GEDCOM-Format zu exportieren. Diesen Exportbestand wandle ich mit einem Progi um, spiele ihn in das andere Programm ein und mache meine Analysen, Auswertungen und Berichte im anderen Programm.
Sollten nun weitere Features im Ahnenblatt verwirklicht werden, muß ich mein Umwandlungs-Prozedere zum Auswertungsprogramm eben anpassen….
Vielleicht kommt einmal Ahnenblatt Version X, die als Datenbasis eine SQL-Datenbank verwendet, die dann das Herz eines EDV-affinen Benutzers höher schlagen lässt…..
Meine abschließende Bitte:
Wenn ein Anwender mit Ahnenblatt, so wie es sich im aktuellen Entwicklungsstand befindet, seine Forschungsergebnisse scheinbar nicht umsetzten kann, sollte der Forscher im Forum sein Problem beschreiben und nachfragen, ob andere Anwender eine Lösung für das Problem kennen. Erst wenn dabei keine Lösung gefunden wurde, ist der Ruf nach einer Programmänderung/erweiterung berechtigt. Ein Nebeneffekt dieser Vorgehensweise ist, dass alle Forum-User damit eine Erweiterung des Wissen über Ahnenblatt erhalten können.
Soweit meine, sehr subjektive, Ansicht zur Nutzung, Wünschen, Erfahrungen, Ärger und Eindrücken mit und rund um Ahnenblatt.
Johannes