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Wie angenommenen Namen eintragen
Verfasst: 05.02.2017, 21:52
von OlliL
Hallo,
meine Mutter hat sich von meinem leiblichen Vater scheiden lassen, und ich nahm nach der erneuten Heirat den Familiennamen des neuen Partners meiner Mutter an.
Dies ist nun mein Familienname, meine Frau trägt diesen, meine Kinder usw usw.... eine "Referenz" auf meinen echten Geburtsnamen gibt es nur in meiner Geburtsurkunde. In meinem Personalausweis o.ä. wird der Name nicht aufgeführt.
Wie trage ich meine beiden Nachnamen nun ein? Ich habe meinen echten Geburtsnamen als "vor Geburtsname" eingetragen, und meinen angenommenen Familiennamen als "Geburtsname".
Fühlt sich jedoch komisch an.....
Verfasst: 05.02.2017, 23:21
von bjew
Rechtslage fühlt sich öfters "komisch" an .....
Verfasst: 06.02.2017, 02:23
von Fridolin
"Vor Geburtsname" finde ich nicht ideal, weil da eigentlich nur der Teil des Geburtsnamens hineingehört, der zum Sortieren weggelassen wird - z.B. ein "von", "zu" ... Das ist nicht vorgesehen für ganze Namen. (EDIT: Versteht man leider erst, wenn man die Dokumentation dazu liest - der Begriff selbst ist kein bisschen klar)
Da wird man sich entscheiden müssen, was als Geburtsname gelten soll. Eine Unterscheidung von Geburtsnamen und Namen vor der ersten Hochzeit ist im GEDCOM-Standard nicht vorgesehen. Wohl aber vorgesehen ist, einer Person mehrere NAME-Tags zu geben (wg. Adoption, Einwanderung etc.), und zwar nicht in zeitlicher Reihenfolge, sondern der Wichtigkeit folgend. Solche Mehrfachnamen werden von Genealogie-Software allerdings unterschiedlich gehandhabt, und Ahnenblatt hat (derzeit noch) keine Möglichkeit der Nutzung vorgesehen.
Nachzulesen unter
http://wiki-de.genealogy.net/GEDCOM/NAME-Tag - Mehrfachnamen.
Eine derzeit pragmatische Lösung wird vermutlich mit dem Anmerkungen-Feld arbeiten.
Fridolin
Verfasst: 06.02.2017, 07:08
von OlliL
bjew hat geschrieben:Rechtslage fühlt sich öfters "komisch" an .....
Wie meinst du das?
FZiegler hat geschrieben:"Vor Geburtsname" finde ich nicht ideal, weil da eigentlich nur der Teil des Geburtsnamens hineingehört, der zum Sortieren weggelassen wird - z.B. ein "von", "zu" ... Das ist nicht vorgesehen für ganze Namen.
Da wird man sich entscheiden müssen, was als Geburtsname gelten soll. Eine Unterscheidung von Geburtsnamen und Namen vor der ersten Hochzeit ist im GEDCOM-Standard nicht vorgesehen. Wohl aber vorgesehen ist, einer Person mehrere NAME-Tags zu geben [...]
Eine derzeit pragmatische Lösung wird vermutlich mit dem Anmerkungen-Feld arbeiten.
Fridolin
OK - mit meiner Hochzeit hat es ja nicht so viel zu tun - eher mit der Hochzeit, Scheidung, Hochzeit meiner Mutter
Anmerkungen ist irgendwie auch blöd.... meine "Nachfahren" tragen halt meinen jetzigen Namen, meine "Vorfahren" jedoch ganz andere - wenn ich den neuen Partner meiner Mutter nicht eintrage, wird überhaupt nicht deutlich warum ich ganz anders heiße als mein leiblicher Vater. Und wenn ich den neuen Partner meiner Mutter eintrage wird auf den 1. Blick falsch projeziert wer nun mein Vater wäre.... irgendwie blöd...
Damit es mit meinen Nachfahren passt, habe ich halt meinen jetzigen Namen als Geburtsnamen eingetragen - sonst heissen meine Kinder alle "falsch" usw....
Verfasst: 06.02.2017, 08:18
von Marcus
Das Leben ist halt komplizierter als die lineare Betrachtung einer Ahnenlinie.
Letztlich kannst du (zumindest derzeit) nur einen Namen eintragen. Doch selbst wenn man irgendwann mehr eintragen kann, denke ich dass auf Tafeln weiterhin nur einer dargestellt wird - man wird sich also immer irgendwie und irgendwo entscheiden müssen, welcher der "richtigere" ist bzw. welchen man dargestellt haben möchte. Auch bei der oben genannten Gedcom-Lösung (die ggf. schon mit der Version 3.0 umgesetzt wird?!) müsste man sich zumindest entscheiden, welcher der Namen der "wichtigere" wäre. Und mit solch einer Umsetzung wäre es immer noch schwierig in Tafeln mehrere unterzubringen.
Derzeit bis du ja in der 'glücklichen' Lage, nichts falsch machen zu können. Niemand kann diesen Fall besser beurteilen als du. Bei entfernten (und evtl. schon verstorbenen) Verwandten, ist es dann noch mal schwieriger festzulegen, was denn nun der passendere Name ist.
Persönlich würde ich den Eintrag davon abhängig machen, wer gefühlt der Vater war/ist und zu welchen Großeltern die engere Beziehung da war/ist. Diesen Namen würde ich dann für mich nehmen und ggf. auch den Vatereintrag entsprechend ändern. Eine Sünde für 'echte' Ahnenforscher - aber ich stelle (meist) nur die echten sozialen Bindungen dar (der Rest kommt in die Anmerkungen) und wie wir ja alle wissen, können wir den Angaben zu Vätern ohnehin nur bedingt trauen.
Marcus
Verfasst: 06.02.2017, 09:29
von Fridolin
Hallo OlliL,
OlliL hat geschrieben:Und wenn ich den neuen Partner meiner Mutter eintrage wird auf den 1. Blick falsch projeziert wer nun mein Vater wäre.... irgendwie blöd...
Nicht unbedingt! Wenn du von einer Tafel ausgehst: Zwei Familiennamen wirst du da nicht gut darstellen können (einen der Namen in Klammer hinter dem anderen macht die Schrift zu klein), aber du hast trotzdem zweierlei Informationen, die du darstellen kannst: die Abstammungslinie einerseits (wer ist der Vater?) und den Namen andererseits (wie ist dein Familienname? - nennen wirs mal der Einfachheit halber hier so). Das lässt sich ja unterscheiden. Und da kannst du ja auch mit beiden Versionen spielen - welche dir eher zusagt: siehe Bild!
Hilft das?
Ich gebe zu: Wenn du dir einen "Mädchennamen" gibst, der sich vom Geburtsnamen unterscheidet (diese Variante kann man dem Standard noch abtrotzen), klingt das auch merkwürdig. Und viele Programme können damit - wie gesagt - nichts anfangen.
Fridolin
p.s. Hab in der Grafik die Scheidung vergessen - die sieht man ja dann auch noch.
Verfasst: 06.02.2017, 10:48
von OlliL
Danke - habe es inzw. so eingetragen