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GEDCOM-Tags SOSA und AKA
Verfasst: 30.06.2006, 20:16
von Troy
Ich habe eine ged-Datei bekommen, die ein Gedcom-Export aus einem Programm namens "Familienchronik" ist.
Dort drin befinden sich einige Gedcom-Tags, mit denen andere Programme nichts anfangen können, wie z.B. _CREAT und _MODIF.
Die hören sich für mich eher uninteressant an
Interessant fand ich aber diese zwei:
_AKA: Das scheint "As Known As" zu bedeuten, also ein Alias. Im GenWiki fand ich den ALIA-Tag, der mir aber nicht ganz zu passen scheint. Wenn eine Person "Hans Müller" heißt, aber allgemein als "Bork" bekannt ist, wo bringe ich das im Ahnenblatt unter? Am besten unter Anmerkungen? Oder gibt es da eine bessere Stelle (oder ist eine bessere geplant)?
Durch Konvertieren mit irgendeinem anderen Programm (welches, habe ich vergessen
) ist dieser Tag entstanden
_SOSA: Darüber habe ich nun gar nichts gefunden, aber es sieht mir wie eine Verknüpfung aus. Bei einer Person steht z.B. "1 _SOSA 3". Weiß jemand, was es damit auf sich hat?
Verfasst: 01.07.2006, 08:39
von Hugo
Guten Tag Troy
Aus dem Stand kenne ich über 70 Gedcom-TAGS.
Aber für die Leute, die mit Gedcom Daten tauschen (ich auch, als Dateiwächter der Familie) tauchen dann doch Probleme auf.
Zu Gedcom-Tags habe ich in über 3 Jahren gelernt: Weniger ist mehr!
Nehm meine Antwort bitte nicht übel, aber das ist meine Erfahrung.
Aber es gibt immer noch Leute, die noch nicht mit Ahnenblatt arbeiten. Und versuche dann mal Daten zu tauschen.
Gruß Hugo
Re: GEDCOM-Tags SOSA und AKA
Verfasst: 01.07.2006, 09:53
von Roger Paini
Hallo Troy
Troy hat geschrieben:
_AKA: Das scheint "As Known As" zu bedeuten, also ein Alias. Im GenWiki fand ich den ALIA-Tag, der mir aber nicht ganz zu passen scheint. Wenn eine Person "Hans Müller" heißt, aber allgemein als "Bork" bekannt ist, wo bringe ich das im Ahnenblatt unter? Am besten unter Anmerkungen? Oder gibt es da eine bessere Stelle (oder ist eine bessere geplant)?
Ich habe das bei mir so gelöst, dass ich den Spitznamen (ich weiss nicht ob das bei dir auch so gemeint ist) in eckigen Klammern beim Namen notiert habe. Zum Beispiel:
Name: Müller
Vorname: Hans [Bork]
Des weiteren sollte diese Information auch in den Anmerkungen auftauchen. Ich habe dies allerdings nur bei den Vornamen benutzt, beim Namen selbst möchte ich keine Zusätze notieren - das verwirrt vermutlich mehr als das es hilft.
Gruss
Roger
Verfasst: 02.07.2006, 16:20
von kurrykalle
Hallo Troy,
ich mache es wie Roger, nur, daß ich alle Vornamen in die Anmerkungen schreibe und unter Vornamen ausschließlich den Spitznamen notiere. Allerdings nur dann, wenn ich weiß, daß dieser in der Familie weit aus besser bekannt ist als der richtige Vorname. Der Vorteil ist die hohe Wiedererkennung in den Postertafeln von wo aus die anderen sich dann rasch weiter orientieren können. Bei mir würde es also heißen:
Name: Müller
Vorname: "Bork"
Anmerkungen: Vorname: Hans
Gruß
Re: GEDCOM-Tags SOSA und AKA
Verfasst: 02.07.2006, 18:09
von Hugo
Guten Tag
Um noch mal auf Dein eigentliches Problem zu kommen
Troy hat geschrieben:Durch Konvertieren mit irgendeinem anderen Programm (welches, habe ich vergessen
) ist dieser Tag entstanden
Wahrscheinlich ist es bei einer Gedbas-Konvertierung passiert.
In Google habe ich gefunden, das diese TAGs von Gedbas benutzt werden sollen
Troy hat geschrieben:
_AKA: Das scheint "As Known As" zu bedeuten, also ein Alias. Im GenWiki fand ich den ALIA-Tag, der mir aber nicht ganz zu passen scheint.
Suche mal Gen-Wiki nach Gedcom 5.5
Laut Info soll der TAG _AKA dem Gedcom-TAG NPFX (surname) entsprechen, was soviel bedeutet wie "Text vor dem Vor- und Zunamen erscheint (wird nicht indexiert). Also z.B. der Titel
Troy hat geschrieben:
_SOSA: Darüber habe ich nun gar nichts gefunden, aber es sieht mir wie eine Verknüpfung aus. Bei einer Person steht z.B. "1 _SOSA 3". Weiß jemand, was es damit auf sich hat?
Darüber habe ich nur vage Andeutungen gefunden.
Die wahrscheinlichste ist eine Personennummerierung nach Saragossa (Familien-Nummerierungssystem)
Aber frage mich bitte nicht, wie es funktioniert
Diese Angaben sind aber nicht umbedingt richtig. Leider habe ich dazu keine klare Erklärung gefunden
Gruß Hugo
Verfasst: 03.07.2006, 18:52
von Troy
Danke für die Infos.
Die SOSA-Tags werde ich dann löschen und AKA schreibe ich zunächst mal in die Anmerkungen.
Verfasst: 09.07.2006, 05:18
von Viper
Hallo.
Die SOSA Nummern findet man meistens in Ahnenlisten oder auf Stammbaumvordrucken.
Mit ihnen lassen sich die direkten Ahnen eines Probanden eindeutig durchnummerieren.
Proband hat immer die 1
der Vater immer das Doppelte seines Sohnes (die 2)
die Mutter immer das Doppelte ihres Sohnes plus 1 (also 3)
der Vater des Vaters bekommt die 4 (das Doppelte seines Sohnes)
die Mutter des Vaters die 5 (das Doppelte ihres Sohnes plus 1)
der Vater der Mutter hat dann die 6 (das Doppelte seiner Tochter)
die Mutter der Mutter die 7 (das Doppelte ihrer Tochter plus 1)
etc., etc.
Dadurch haben Männer stets gerade Zahlen, Frauen ungerade.
Nummer 14 z.B. ist ein Mann - und zwar der Vater einer Frau, da sie folglich die 7 haben muss - Nummer 7 ist die Mutter von 3.
D.h. Nr. 14 ist der Vater der Mutter der Mutter des Probanden - also ein Urgroßvater des Probanden.
Sorry für die eigenwillige Erklärung, ist ein bisschen früh für mich...
Hier eine englische Definition der SOSA Nummerierung:
The Sosa-Stradonitz classification
The Sosa-Stradonitz classification is commonly used for the ascendants :
* The number 1 corresponds to the first individual of the first generation, or to the root of your ascendant family tree, you for example.
* The father always has a number equal to double that of his son or daughter. Your father will be number 2, your paternal grandfather will be number 4.
* The mother has a number equal to double plus one to that of her son or daughter. Your mother will be number 3 and your paternal grandmother number 5.
* This principle applies in the same way for your maternal side. Your maternal grandfather will be number 2 x 3 (your mother's number) = 6, your maternal grandmother will be number 2 x 3 + 1 = 7.
* All fathers have an even number(except you), and all mothers have an odd number.
If you are only interested in the direct line tree, the agnatic line, you will keep only the fathers in the paternal side, i.e. you, your father, your paternal grandfather, etc... the numbers will then be 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64, ....
The number of individuals per generation increases to the power of 2, so that under Charlemagne you have the possibility to find about 2 to the power of 40, i.e. more than 1 billion ancestors. The French Social Security system planned well when they adopted a 13 digit numbering system!
Quelle:
http://jfbaquet.free.fr/outils/refe_en.html#sosa
Gruß, Philipp
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EDIT
Siehe auch hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_Ke ... Stradonitz
(Leider funktioniert wegen dem "é" die Linkfunktion nicht...)
Verfasst: 09.07.2006, 09:18
von Hugo
Guten Tag
Vielen Dank an Viper für die Erklärung
Zusätzlich habe ich noch folgendes gefunden (Zur Erklärung für Troy)
Viper hat das Kekule Nummernsystem erklärt, worauf Saragossa aufbaut.
Unterschied
Kekule kennt nur die Stammbaumnummern
Saragossa hat dieses System um Buchstaben erweitert, um eine Familie zu nummerieren.
Zu welcher Nummerierung der Begriff SOSA jetzt genau gehört, habe ich nicht finden können
Gruß Hugo
Verfasst: 09.07.2006, 11:47
von Marcus
Das ist das normale System der
Kekule-Zahlen. Es wird scheinbar in anderen Ländern anders genannt, da das System auf einer Idee von
Jérôme de Sosa beruht und dann von
Stephan Kekulé von Stradonitz 200 Jahre später wieder aufgegriffen wurde. Die Amerikaner nennen es scheinbar
Sosa-Stradonitz System, was dann auch das Gedcom-Tag erklären würde
Marcus