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Lesehilfe Latein
Verfasst: 22.11.2013, 19:13
von Tino
Guten Abend an alle,
ich erbitte Übersetzungshilfe zu folgendem lateinischen Text. Es handelt sich dabei um den Kurz-Lebenslauf meines Verwandten Wilhelm Otto Küpp, welchen dieser 1884 am Ende seiner Promotion zum Dr. phil. veröffentlicht hat. Im Sinnzusammenhang kann ich den Text zwar deuten, aber mir kommt es auf den genauen Wortlaut an (z.B. hinsichtl. Vater, Mutter, Schulen, Abschluß usw.)
Wir in der ehem. DDR hatten es ja nicht so mit Latein und ich kriege mit den Online-Übersetzungshilfen nur Kauderwelsch zustande, aber kein vernüftiges Deutsch. Vielen Dank für Eure Hilfe.
Viele Grüße
Tino
Verfasst: 01.12.2013, 13:07
von Tino
Ein freundliches Hallo in die Runde,
ich wollte nur mal nachfragen, ob mir bei dem Text wirklich niemand helfen kann???
Ist er so kompliziert oder habe ich ihn einfach nur in der falschen Rubrik platziert?
Ich wäre für jede Hilfe sehr dankbar.
Viele Grüße
Tino
Verfasst: 01.12.2013, 13:33
von Chlodwig
nein, Tino, das ist nicht allzu schwierig, und ist auch richtig platziert,
aber es erfordert doch etwas Zeit (die ich gerade überhaupt nicht habe und andere vermutlich auch nicht...).
Aber ich mache mal einen Anfang (nach dem Motto: jeder einen Satz, dann kriegen wir das schon hin...)
Lebenslauf
Ich wurde am 22. November 1856 geboren als Wilhelm Otto Köpp, (Halis) der Sachsen, vom Vater August Christoph Heinrich und der Mutter Bertha aus dem Geschlecht der Vaupel, deren ich mich beider noch als lebend erfreue. ... (unleserlicher Satz)...
Wer macht weiter?
Verfasst: 01.12.2013, 23:09
von Tino
Hallo Chlodwig,
recht vielen Dank für deine Mühe und den Anfang der Übersetzung. Das klingt schon mal sehr gut. Und auf den Rest bin ich sehr gespannt, wenn es auch noch dauert. Die Wortgruppe "Halis Saxonum"? - kann die etwas mit dem Geburtsort Halle/Saale, Sachsen(Anhalt) zu tun haben?
Viele Grüße
Tino
Verfasst: 03.12.2013, 09:52
von Chlodwig
Tino hat geschrieben: "Halis Saxonum"
genau!
das heißt "aus Halle in Sachsen"
Verfasst: 03.12.2013, 16:50
von Chlodwig
Keiner hat Lust/ Zeit?
Also nächster Satz wieder von mir (Fidei...):
Ich bin dem evangelischen Glauben zugetan.
Mehr Zeit hab ich wieder nicht
Gruß
Verfasst: 04.12.2013, 17:44
von Chlodwig
Heute ein etwas verschachtelter Satz (Literarum elementis ....adii):
Nachdem ich ab dem Jahr 63 in der bürgerlichen Schule des Halleschen Heimerziehung mit den Grundlagen der Schrift vertraut gemacht worden war, besuchte ich zu Winteranfang des Jahres 68 das Real-Gymnasium, wie man es damals nannte.
Wo bleiben die Helfer?
Verfasst: 04.12.2013, 19:04
von Tino
Hallo Chlodwig,
vielen, vielen Dank für deine unermüdliche Hilfe.
Schade, daß dir keiner hilft oder offensichtlich nicht helfen kann. Ich warte geduldig...versprochen
Viele Grüße
Tino
Verfasst: 05.12.2013, 21:07
von Chlodwig
Na gut, dann wieder ein Satz:
Aber kurz darauf, an Ostern des Jahres 70, begab ich mich ins städtische Gymnasium zu Halle, das ich unter dem Rektor Prof. Dr. Otto Nasemann 8 Jahre lang besuchte.
Verfasst: 10.12.2013, 17:40
von Chlodwig
so, hier der nächste Brocken:
Mit dem Reifezeugnis ausgestattet zog ich mich zu Frühjahrsbeginn im Jahre 79 beim wunderbaren Rektor Prof. Dr. Richard Volkmann in die Akademie der Wissenschaften zu Halle zurück, wo ich vor allem Zeit für das philologische Studium hatte.
Deren Studium war mehr als eines von Dauer, weil ich, von sehr schwerer und elender Krankheit befallen, so viel an Studienzeit versäumte, dass ich am Abschluss des Studiums fast verzweifelte.
Wäre schön, wenn mal ein anderer einsteigt...
Verfasst: 11.12.2013, 00:04
von Tino
Vielen, vielen Dank, Chlodwig. Hoffentlich kann ich dir auch einmal behilflich sein und mich auf diese Weise "ehrlich" machen.
Ciao Tino
Verfasst: 13.12.2013, 20:54
von Chlodwig
Ich habe die Schulen der berühmtesten Männer besucht, von Prof. Dr. Bartholomae, Droysen, Erdmann, Gering, Gosche, Haym, Heydemann, Hiller, Keil, Pott, Suchier, Thiele, J. Zacher, K. Zacher. Außerdem haben mir sehr gelehrte Männer, Prof. Drn., wohlwollend nahegelegt, J. Zacher, dass ich an deutscher Gemeinschaftskunde (?) und Gering, dass ich an deutschen Übungen teilnehme.
Für alle diese Männern, ganz besonders aber für Julius Zacher, der zu jeder Zeit meines Studiums Gönner und Beistand war, empfinde und habe ich größtmöglichen Dank .
So, mein Gutester, das wars und ich hoffe, dass dir dies viel weiter geholfen hat und nicht nur die erste Seite einer 33-seitigen Abhandlung war...
Für mich wars wieder mal eine kurze Übung in dieser Materie, insofern: Gerne!
Verfasst: 13.12.2013, 21:59
von Tino
Lieber Chlodwig,
Vielen Dank nochmals, daß du diese Übersetzungsgeschichte zu Ende gebracht hast. Du hast mir sehr geholfen, Licht ins Dunkel meines Verwandten (Cousin 2. Grades 4. Grades in absteigender Folge) zu bringen. Ich wußte bis dato nicht, daß mein o.g. Cousin ein so belesener und promovierter Mann war. Leider ist er kurz nach seiner Promotion im Alter von 28 Jahren verstorben. Insofern besteht keine Angst, daß es sich um den Beginn einer 33 - seitigen Abhandlung handelt. (lach) Und es gilt - wenn ich mal etwas für dich tun kann, dann einfach im Forum oder per PN anfragen. Mein Forscherkollege und ich haben aufgrund fast privater Kontakte sehr guten Zugang zu vielen Archiven / Pfarrämtern im südlichen Leipzig / Altenburger Land. Vielleicht kann ich ja auf diese Weise etwas tun. Einfach mal auf die Homepage (siehe meine Signatur) gucken, dort sind die PA mit allen Orten aufgelistet. Vielleicht ist der Weg von Ostbayern nach Leipzig gar nicht so weit...Also vielen Dank nochmal und schönen 3. Advent.
Ciao Tino