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Gleiche Vornamen

Verfasst: 16.12.2010, 17:30
von bjew
„Bei uns dahoam han ma fünf
Bouma gwen. Und alle hoissn ma Sepp. Bis aaf’n Hans, der hoisst Jackl.“


Schon öfters tauchten Fragen wegen gleicher Vornamen innerhalb einer Famile auf. Hier eine mögliche Antwort - ein Aufsatz zu diesem Thema

Verfasst: 16.12.2010, 19:43
von Chlodwig
Danke Bernhard,

für diesen Lesestoff, das ist sehr interessant und gibt auch bei einigen Familien meiner AT Anlass zu Überlegungen und genauerem Hinsehen.

Chlodwig

Verfasst: 17.12.2010, 07:42
von Ahrweiler
Guten Morgen
Also das 5 oder mehr Kinder denselbigen Vornamen haben,habe ich in meiner Ahnenreihe ja nicht.Wohl aber taucht derselbige Vornamen dann auf wenn ein Kind verstorben ist.
LG
Franz Josef

Re: Gleiche Vornamen

Verfasst: 17.12.2010, 10:20
von Torquatus
Hallo Bernhard,
bjew hat geschrieben:„Bei uns dahoam han ma fünf
Bouma gwen. Und alle hoissn ma Sepp. Bis aaf’n Hans, der hoisst Jackl.“


Schon öfters tauchten Fragen wegen gleicher Vornamen innerhalb einer Famile auf. Hier eine mögliche Antwort - ein Aufsatz zu diesem Thema
ja, eine mögliche Erklärung ist das schon. Aber in den meisten Fällen lagen nicht die Taufeinträge, sondern sonstige Dokumente/Schriftstücke vor. Und selbst wenn die Taufeinträge identische Vornamen von Kindern der selben Eltern enthielten, muss man sich die Frage stellen, ob nicht die Pfarrer selbst geschludert haben und sich beim (späten nachträglichen) Eintrag nicht mehr genau an die einzelnen Vornamen erinnern konnten.

In unserer Gemeinde waren jahrhundertelang auswärtige Pfarrer (katholische, reformierte und lutherische) tätig, während die Kirchenbücher in deren Herkunftsgemeinde geführt wurden. Bei der Rückkehr zu Fuß durch Eis und Schnee wird wohl auch mancher weiterer Vorname "verlorengegangen" sein.

Hier in der Gegend hießen zeitweilig fast alle Buben mit dem ersten Vornamen Johann. Ich kenne einige Kirchenbucheinträge bei denen den Pfarrern noch nicht einmal mehr der Nachname der Personen eingefallen ist.

In Kriegszeiten haben hier in der Churpfalz oft Pfarrer anderer Konfessionen getauft, getraut oder beerdigt, die keinen Zugriff auf die jeweiligen Kirchenbücher hatten, so dass solche Ereignisse wenn überhaupt, dann erst nachträglich erfasst wurden.

Während des Dreißigjährigen Krieges waren die allermeisten Einwohner der kleineren Orte unserer Gegend in befestigte Orte geflüchtet. Deshalb hat der reformierter Pfarrer unserer Hauptgemeinde, der nach dem Dreißijährigen Krieg 1649 in seine Pfarrei zurückkehrte, diese Ereignisse an den fremden Orten nach Befragen der Einwohner nacherfasst. Auch solche Einträge sind mit Vorsicht zu behandeln.

Verfasst: 17.12.2010, 10:41
von bjew
Du hast - auch - Recht, Torquatus.
Der Autor erhebt ja auch nicht den Anspruch auf absolute Wahrheit. Allerdings wird die Erkenntnis der gleichen Vornamen in der Oberpfalz aus mehreren Quellen gespeist. Auch in meinen eigenen Daten ist entsprechendes zu finden.
Nehmt den Aufsatz einfach als Denkansatz und Hinweis, dass nicht alles, was irgendwo steht (einschliesslich dem Aufsatz) unreflektiert übernommen werden darf.

Den Satz aus der Überschrift kannte ich übrigens schon von meiner Mutter, deren Großeltern eben wieder aus jener Ecke kamen. Un damals "stimmten" die mündlichen Überlieferungen noch, soll eigentlich heissen, "gab es sie noch".

Von dem abgesehen. Es kam offensichtlich auch in der Südwestpfalz gelegentlich vor, so daß Vorfahren meines Vaters auf in amtlichen Aufzeichnungen x I., x II. x III. genannt wurden ;-)

Schludrigkeit ist natürlich immer möglich. Zumal eben auch wieder in der Südwestpfalz ganze Heerscharen Johann X Y getauft wurden ....

Verfasst: 17.12.2010, 10:57
von Torquatus
Hallo Bernhard,
bjew hat geschrieben:Nehmt den Aufsatz einfach als Denkansatz und Hinweis, dass nicht alles, was irgendwo steht (einschliesslich dem Aufsatz) unreflektiert übernommen werden darf.
richtig
Es kam offensichtlich auch in der Südwestpfalz gelegentlich vor, so daß Vorfahren meines Vaters auf in amtlichen Aufzeichnungen x I., x II. x III. genannt wurden ;-)
Naja, diese "Ordnungsbezeichnungen" waren notwendig, weil es oft viele Namensgleiche in einem Ort (also nicht innerhalb einer Familie) gab. Der Großvater eines Bekannten hieß Jakob Rudolph X. und im einem großen hessischen Nachbarort gab es sogar gigantische Nummern, die es bis in meine Datei geschafft haben; da findet sich tatsächlich einen "Georg Kempf XXVII."

Re: Gleiche Vornamen

Verfasst: 17.12.2010, 12:32
von Chlodwig
Torquatus hat geschrieben:Hier in der Gegend hießen zeitweilig fast alle Buben mit dem ersten Vornamen Johann.
Auch bei mir ist Johann mit 6% (von fast 10000 Leuten insgesamt) der Spitzenreiter in der Vornamens-Statistik. Dazu kommen aber eigentlich noch 4% Hänse.
Bei den Mädchen führt Anna, ebenfalls mit 6%.

Chlodwig