Kurios? - Veränderungen im Familiennamen
Verfasst: 25.08.2007, 16:01
Sorry - wer sich noch in anderen Ahnenforschungs-Foren (z.B. der Sachsen-L) "bewegt", dem wird dieser Thread sicherlich bekannt vorkommen!!!
Aber - mich interessiert die Meinung ALLER Familienforscher!
Hallo Ahnenblatt-Freunde,
dieser Beitrag sollte von allgemeinem Interesse sein, bezieht sich aber hier speziell auf die Nachforschungen zu meiner Familie BURGARDT.
Kürzlich erhielt ich vom Standesamt Unterlagen, wobei sich ein Dokument anscheinend nicht auf meine Anforderung bezog.
"Na ja - dumm gelaufen!", dachte ich mir.
Aber weit gefehlt.
Ein Dokument beinhaltet den Sterbeeintrag meines Ur-Ur-Großvaters aus dem Jahr 1894.
Der Sterbefall wurde von seinem Sohn (einem Bruder meines Ur-Großvaters) angezeigt.
Alle Namen sind deutlich als BURGARDT zu lesen.
Die zweite Urkunde, die auf den ersten Blick nichts mit meiner Familie BURGARDT zu tun hat, "entpuppt" sich bei deren Lesung als der Sterbeeintrag meiner Ur-Ur-Großmutter.
Dieser stammt aus dem Jahr 1904.
Der Tod seiner Mutter wird vom gleichen Sohn (wie oben) angezeigt.
Nun mein Problem:
Das Dokument enthält nicht mehr die Namen BURGARDT, sondern es ist hier zweifelsfrei BURCHARD zu lesen.
Brisant:
Dem Standesbeamten unterläuft eingangs ein Schreibfehler (er schreibt Burchhard, also ein "h" zu viel!), welcher in einer Randnotiz aktenkundig berichtigt wird.
Was aber bleibt, ist der Name BURCHARD.
Beide Dokumente sind sehr gut leserlich - Lesefehler meinerseits oder Fehler in Folge einer unsauberen Handschrift des Beamten schließe ich somit aus.
Auf Grund mir bereits vorliegender Daten und Namen kann ich die zweite Urkunde auch eindeutig meiner Familie BURGARDT zuordnen.
Die Möglichkeit, dass damals ein französischer Praktikant den Standesbeamten vertreten musste, verschiebe ich in den "Scherz-Bereich".
Oder auch das: Der Name ist ein Opfer des sächsischen Dialektes geworden?
Übriges handelt es sich bei den Dokumenten natürlich um Kopien der Originaleinträge, wobei das Erste 3mal den Namen BURGARDT und das Zweite 6mal den Namen BURCHARD (jeweils einschl. der Unterschrift des Sohnes) beinhaltet.
Für mich ergeben sich nun folgende Fragen - und ich bin auf Eure Antworten und Meinungen schon sehr gespannt.
Unterschiedliche Schreibweisen von Namen hat es ja wohl im Laufe der Jahrhunderte immer schon gegeben.
Auch soll es schon vorgekommen sein, dass ein Buchstabe verloren ging und irgendwo wieder auftauchte.
In meinem Fall wird aber ein Name fast vollständig verändert.
...und zwischen beiden Einträgen hier liegt nur eine Zeitspanne von 10 Jahren und diese sind zu einer Zeit vorgenommen worden, in der die Bürokratie in Deutschland bestimmt schon sehr gut entwickelt war.
Meine Fragen:
1. Gibt es vielleicht eine plausible Erklärung für diese "Namensverfremdung"?
Welche Ursachen könnte es dafür geben?
Wer hat ähnliche Beispiele in seiner Forschungsarbeit?
2. War es einfach so möglich, einen anderen Namen anzunehmen oder, wie in diesem Fall, so zu verändern?
Schließlich betrifft es hier nicht nur den anzeigenden Sohn, sondern er benannte (und das auch noch urkundlich belegt!) seine gesamte Familie um.
Welche Auswirkungen das auf seine weitere Nachkommenschaft hatte, ist mir leider noch unbekannt.
Eventuell wurden aus diesen BURCHARDs irgendwann mal wieder BURGARDTs?
3. Wie musste man in damaliger Zeit seine Identität bei den Behörden belegen?
In wie weit gab es Ausweispapiere usw.?
4. Auf welcher Grundlage (Bescheinigungen, Nachweise, Belege usw.) wurden die Beurkundungen vorgenommen?
5. Welche Bedeutung hat die Textzeile: "...dem Standesbeamten der Person nach bekannt..."?
Sicherlich gibt es in diesem Zusammenhang noch mehr Klärungsbedarf, aber ich möchte Eure Nerven vorerst nicht weiter strapazieren.
Vielleicht nur noch dieses:
Alle mir vorliegenden Dokumente (bis auf das eine Exemplar!) beziehen sich auf meine Familie BURGARDT.
Auch ist den noch lebenden und mir bekannten Familienangehörigen noch nie ein BURCHARD untergekommen.
Obwohl - es gibt lt. Telefonbuch mehr BURCHARDs als BURGARDTs in Deutschland!
Trotzdem hat die Sache noch mehr Spannung - ich bin schon seit einiger Zeit im Besitz einer Aufstellung eines amerikanischen "Forscherkollegens", der die BURGARDTs in seiner Liste hat.
...und da erscheint doch tatsächlich im Jahr 1826 ein: BURCHARD !!! - der aber in einem späteren Eintrag wieder zu einem BURGARDT wird.
Leider fehlt mir der Kontakt in die USA und es gibt hierzu auch keine Quellennachweise.
Es gibt keinen Bezug zu eingangs geschildertem Fall und ich stufe Letzteres auch als Schreib- bzw. Lesefehler des Kollegen ein.
Aber: Es ist doch schon ein etwas sehr seltsamer Zufall - oder?
Ein schönes Wochenende
wünscht
Karl-Heinz.
Aber - mich interessiert die Meinung ALLER Familienforscher!
Hallo Ahnenblatt-Freunde,
dieser Beitrag sollte von allgemeinem Interesse sein, bezieht sich aber hier speziell auf die Nachforschungen zu meiner Familie BURGARDT.
Kürzlich erhielt ich vom Standesamt Unterlagen, wobei sich ein Dokument anscheinend nicht auf meine Anforderung bezog.
"Na ja - dumm gelaufen!", dachte ich mir.
Aber weit gefehlt.
Ein Dokument beinhaltet den Sterbeeintrag meines Ur-Ur-Großvaters aus dem Jahr 1894.
Der Sterbefall wurde von seinem Sohn (einem Bruder meines Ur-Großvaters) angezeigt.
Alle Namen sind deutlich als BURGARDT zu lesen.
Die zweite Urkunde, die auf den ersten Blick nichts mit meiner Familie BURGARDT zu tun hat, "entpuppt" sich bei deren Lesung als der Sterbeeintrag meiner Ur-Ur-Großmutter.
Dieser stammt aus dem Jahr 1904.
Der Tod seiner Mutter wird vom gleichen Sohn (wie oben) angezeigt.
Nun mein Problem:
Das Dokument enthält nicht mehr die Namen BURGARDT, sondern es ist hier zweifelsfrei BURCHARD zu lesen.
Brisant:
Dem Standesbeamten unterläuft eingangs ein Schreibfehler (er schreibt Burchhard, also ein "h" zu viel!), welcher in einer Randnotiz aktenkundig berichtigt wird.
Was aber bleibt, ist der Name BURCHARD.
Beide Dokumente sind sehr gut leserlich - Lesefehler meinerseits oder Fehler in Folge einer unsauberen Handschrift des Beamten schließe ich somit aus.
Auf Grund mir bereits vorliegender Daten und Namen kann ich die zweite Urkunde auch eindeutig meiner Familie BURGARDT zuordnen.
Die Möglichkeit, dass damals ein französischer Praktikant den Standesbeamten vertreten musste, verschiebe ich in den "Scherz-Bereich".
Oder auch das: Der Name ist ein Opfer des sächsischen Dialektes geworden?
Übriges handelt es sich bei den Dokumenten natürlich um Kopien der Originaleinträge, wobei das Erste 3mal den Namen BURGARDT und das Zweite 6mal den Namen BURCHARD (jeweils einschl. der Unterschrift des Sohnes) beinhaltet.
Für mich ergeben sich nun folgende Fragen - und ich bin auf Eure Antworten und Meinungen schon sehr gespannt.
Unterschiedliche Schreibweisen von Namen hat es ja wohl im Laufe der Jahrhunderte immer schon gegeben.
Auch soll es schon vorgekommen sein, dass ein Buchstabe verloren ging und irgendwo wieder auftauchte.
In meinem Fall wird aber ein Name fast vollständig verändert.
...und zwischen beiden Einträgen hier liegt nur eine Zeitspanne von 10 Jahren und diese sind zu einer Zeit vorgenommen worden, in der die Bürokratie in Deutschland bestimmt schon sehr gut entwickelt war.
Meine Fragen:
1. Gibt es vielleicht eine plausible Erklärung für diese "Namensverfremdung"?
Welche Ursachen könnte es dafür geben?
Wer hat ähnliche Beispiele in seiner Forschungsarbeit?
2. War es einfach so möglich, einen anderen Namen anzunehmen oder, wie in diesem Fall, so zu verändern?
Schließlich betrifft es hier nicht nur den anzeigenden Sohn, sondern er benannte (und das auch noch urkundlich belegt!) seine gesamte Familie um.
Welche Auswirkungen das auf seine weitere Nachkommenschaft hatte, ist mir leider noch unbekannt.
Eventuell wurden aus diesen BURCHARDs irgendwann mal wieder BURGARDTs?
3. Wie musste man in damaliger Zeit seine Identität bei den Behörden belegen?
In wie weit gab es Ausweispapiere usw.?
4. Auf welcher Grundlage (Bescheinigungen, Nachweise, Belege usw.) wurden die Beurkundungen vorgenommen?
5. Welche Bedeutung hat die Textzeile: "...dem Standesbeamten der Person nach bekannt..."?
Sicherlich gibt es in diesem Zusammenhang noch mehr Klärungsbedarf, aber ich möchte Eure Nerven vorerst nicht weiter strapazieren.
Vielleicht nur noch dieses:
Alle mir vorliegenden Dokumente (bis auf das eine Exemplar!) beziehen sich auf meine Familie BURGARDT.
Auch ist den noch lebenden und mir bekannten Familienangehörigen noch nie ein BURCHARD untergekommen.
Obwohl - es gibt lt. Telefonbuch mehr BURCHARDs als BURGARDTs in Deutschland!
Trotzdem hat die Sache noch mehr Spannung - ich bin schon seit einiger Zeit im Besitz einer Aufstellung eines amerikanischen "Forscherkollegens", der die BURGARDTs in seiner Liste hat.
...und da erscheint doch tatsächlich im Jahr 1826 ein: BURCHARD !!! - der aber in einem späteren Eintrag wieder zu einem BURGARDT wird.
Leider fehlt mir der Kontakt in die USA und es gibt hierzu auch keine Quellennachweise.
Es gibt keinen Bezug zu eingangs geschildertem Fall und ich stufe Letzteres auch als Schreib- bzw. Lesefehler des Kollegen ein.
Aber: Es ist doch schon ein etwas sehr seltsamer Zufall - oder?
Ein schönes Wochenende
wünscht
Karl-Heinz.