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Tauferegister aus XVII Jh
Verfasst: 27.05.2007, 09:33
von chrisbern
Hallo in meiner Bildergalerie findet Ihr einen Scan, wo ich aus vier unterschiedlichen Stellen einen alten Taufregister (XVII Jh.) den Namen meines Vorfahren Joseph Rössle gescant habe. Die altertümliche Schreibweise beschert mir kleine Probleme. Der Name ist irgendwie länger, als er sein sollte (wie Rößleen oder Rößlein ). Auch den Beruf (das lateinische Wort, was mit „cis“ endet gleich nach dem Namen kann ich nicht entziffern und folglich nicht übersetzen. Für jede Hilfe und Analyse dieses Scans werde ich dankbar sein.
Hier der link zu meiner Galerie
http://www.ahnenblattportal.de/album_pe ... user_id=40
Oh, ich kann sogar hier den Scan einfügen
Re: Tauferegister aus XVII Jh
Verfasst: 27.05.2007, 14:04
von Torquatus
Hallo,
der Nachname ist ohne weitere Schriftproben des selben Schreibers kaum zu entziffern; ansonsten lese ich:
1.
Joseph ????
Schultheis
uxor (Ehefrau) Barbara
2.
Joseph ????, Schultheis, und
???, seine Haußfraw
3.
Joseph ????, Schutheis und
Barbara, seine Haußfraw
4.
Joseph ????
Schultheis
uxor Barbara
Gruß, Torquatus
Verfasst: 27.05.2007, 18:15
von chrisbern
Danke Torquatus
, tatsächlich Schultheiss... Das mit Ehefrau habe ich mir schon gedacht aber diese altertümliche schreibweise hat mich verwirrt.
Da bliebe noch der Name... Kannes jemand entziffern
Verfasst: 28.05.2007, 13:18
von Marcus
Hast Du nicht evtl. größere Bereiche gescannt? Dann könnte torquatus (und die anderen) sich ein wenig auf die Schrift einstellen und ggf. es dann lesen.
Ich selbst muss hier passen
Marcus
Verfasst: 29.05.2007, 16:12
von chrisbern
O.K. Aber um dies hier hochzuladen musste ich es etwas verkleinern in jpg umwandeln. Danke für Hife
Verfasst: 29.05.2007, 17:45
von Marcus
Danke! Mir vermag auch der größere Ausschnitt zu keiner Inspiration zu helfen, aber ich hoffe mal stark auf Torquatus und die anderen Hieroglyphenexperten
Marcus
Verfasst: 29.05.2007, 22:05
von Chlodwig
chrisbern hat geschrieben:
Da bliebe noch der Name... Kannes jemand entziffern
Das heißt Rößlen, einmal auch Rößlien.
vgl. dazu "Barbara, seine Hausßfrau".
Das scharfe s besteht aus dem geraden s und dem angehängten runden s, welches einmal nach rechts oben durchkreuzt wird (bei Rößlen) bzw. normal endet (bei Hausfrau).
Verfasst: 29.05.2007, 22:34
von Torquatus
Hallo Chrisbern,
ja, damit kann man mehr anfangen
Der Name lautet mit ziemlicher Sicherheit "Rößlen". Vermutlich ist das "n" akkustisch kaum zum Tragen gekommen und daher später auch nicht mehr geschrieben worden. Ich kenne einige solcher Fälle.
Irritiert hatte mich zunächst die Schreibweise des "ß".
Im 1. Taufeintrag von 1673 und zwar bei den Taufzeugen steht folgendes:
.... und Barbara, Joseph Rößlens Schultheißen (Genitiv) Haußfraw.
Hier ist gut abzulesen, wie der Schreiber das "ß" - sogar unterschiedlich - schreibt. Siehe unten.
Gruß, Torquatus
NS. Chlodwig, so kanns einem passieren, wenn man an zwei Computern sitzt und zwischendurch pausiert
Verfasst: 30.05.2007, 05:45
von Chlodwig
Chlodwig hat geschrieben: Das scharfe s besteht aus dem geraden s und dem angehängten runden s,
muss mich aber nochmal korrigieren:
das "scharfe s" besteht aus geradem "s" und angehängtem "z".
Früher sagte man ja auch "ess zet" für "scharfes s"...
Verfasst: 30.05.2007, 14:55
von Flash
Also ich kenn das auch nur als "SZ". "Scharfes S" sagte irgendwie nur meine Uroma.
Verfasst: 30.05.2007, 17:37
von chrisbern
Danke Chlodwik und Torquatus !!!
Das hätte ich allein nicht geschaft. Man merkt, dass Ihr Ahnung von den Meandren der altertümlichen deutschen Sprache habt. Und wenn zwei Experten sich einig sind was diese Rößlen Problematik angeht, das macht mich sehr glücklich und erleichtert
PS. Auch ich kan mit S Z mehr anfangen ....
Verfasst: 30.05.2007, 17:54
von Hugo
Guten Tag
Flash hat geschrieben:Also ich kenn das auch nur als "SZ". "Scharfes S" sagte irgendwie nur meine Uroma.
So ändern sich die Zeiten
Mein jüngster Sohn kennt auch nur die Begriffe sz oder a-Umlaut usw
Er kann noch nicht mal mehr meine Handschrift lesen
(selbst wenn ich ordentlich schreibe)
Er hat nur noch Druckschrift in der Schule gelernt
und das bei gerade mal 30 Jahren Altersunterschied
Gruß Hugo
Verfasst: 30.05.2007, 23:32
von Obelix
Hallo,
ich kenne das auch als "scharfes S", als "SZ" nur von meinen Kindern.
Gruß
Stephan
Verfasst: 13.06.2007, 21:25
von chrisbern
Ich habe inzwischen alle meine Mikrofilmausdrücke gescannt und konnte sich damit vernünftig auseinandersetzen. Ich konnte einiges bei mir ergänzen. Fragen, die ich noch hätte:
Wieso werden oft (aber nicht immer) bei den Großbuchstaben Punkte in rechte obere Ecke gestellt?
Und was heißt es, wenn beim Namen des Neugeborenen ein Kreuz steht? Ist es ist zeitig gestorben?
Alles, was ich sehe deckt sich mit den Daten aus Geocities und Family Search. So, dass ich mich vermutlich doch entscheide dies Pedigry File CD, s zu kaufen. Was hält Ihr von diesen CD's?