Hallo Brigitte,
da du mich per Mail auf diesen Beitrag aufmerksam gemacht hast - antworte ich auch mal direkt hier ...
Bei Tags, die mit einem Unterstrich beginnen, handelt es sich generell um (durchaus erlaubte) Erweiterungen des Programmherstellers. Man sollte als Programmhersteller solche Tags nur in Ausnahmefällen "neu erfinden" und sich entweder mit anderen Programmierern absprechen oder mal schauen, wie andere Programme mit solchen Informationen verfahren. Damit vermeidet man, dass man etwas neu erfindet, was es vielleicht sogar schon längst unter anderem Namen gibt - oder aber von keinem anderen Programm verstanden wird.
In diesem Fall "_BUCH" kenne ich aus keinem Programm, daher werden viele Programme (wenn nicht sogar alle Programme außer GES-20xx) dieses ignorieren. So auch Ahnenblatt.
Ich kenne GES-20xx von den Möglichkeiten nicht. Vielleicht erlaubt das Programm dem Benutzer solche Tags selbst zu definieren?
"RFN" ist dagegen ein Standard-Tag, das pro Personendatensatz (bzw. INDI-Record) genau einmal verwendet werden darf (dann 1 RFN ...). Vom Inhalt her sollte man damit (als zukünftige GEDCOM-Erweiterung geplant) auf andere GEDCOM verweisen können. Auch hier kenne ich kein Programm, dass das nutzt. Als Eingabefeld für den Benutzer ist das so auch nicht vorgesehen. Und so wie es verwendet wird (auf Ebene 3 unter 2 SOUR) entspricht es nicht dem Standard.
Also in beiden Fällen wird keine andere Software dieses verstehen. Auch nicht Ahnenblatt.
Ich sehe zwei Lösungsoptionen:
(1) Du kontaktierst den Hersteller von GES-20xx und berichtest, dass diese beiden GEDCOM-Tags von anderen Programmen nicht verstanden werden.
Es wäre denkbar, dass es (a) vielleicht schon eine aktuellere Version von GES-20xx gibt, die aus Gründen der GEDCOM-Inkompatibilität diese Tags inzwischen anders speichert oder (b) der Hersteller einen anders gearteten Weg aufzeigt, wie man diese Daten in ein anderes Programm überführen kann.
GES-20xx ist seit mehr als 10 Jahren Mitglieder der Arbeitsgruppe GEDCOM-L, der auch Ahnenblatt angehört. Ziel ist die Verbesserung des programmübergreifenden Datenaustauschs. Daher sollten sie prinzipiell ein offenes Ohr für solche Fälle haben.
Näheres dazu hier:
http://wiki-de.genealogy.net/GEDCOM-L
(2) Ähnlich wie hier schon vorgeschlagen: man ändert die entsprechenden Tags mit einem Texteditor selbst.
Aus dem jetzigen Konstrukt ...
2 SOUR @S36@
3 _BUCH Taufregister
3 RFN 34/1843
... würde ich ein ...
2 SOUR @S36@
3 NOTE Taufregister
3 PAGE 34/1843
... machen. Dabei gehe ich mal davon aus, dass "34/1843" eine Referenz innerhalb der Quelle @S36@ ist, was dann wahrscheinlich das Kirchenbuch ist (hier dann die 34. Taufe im Jahre 1843).
Also Kopie der GEDCOM (.ged) Datei mit einem Texteditor (z.B. Notepad) öffnen und dann mittels Suchen & Ersetzen alle Vorkommen von " _BUCH " durch " NOTE " und alle " RFN " durch " PAGE " ersetzen (ohne Eingabe der Anführungszeichen - aber mit Leerzeichen).
Das geht in einem Rutsch und dauert keine fünf Minuten (und das ist schon sehr hoch gegriffen).
Was in dem GEDCOM-Ausschnitt noch zu sehen ist, sind folgende Tags: _RUFNAME, _LOC, _UID (diese werden keine Probleme machen, weil diese in der Arbeitsgruppe GEDCOM-L diskutiert wurden), _AHNNR (würde Ahnenblatt ignorieren) und _TIME (wird ebenfalls ignoriert - darf eigentlich keinen Unterstrich haben).
Ahnenblatt verzichtet darauf unbekannte oder problematische Tags beim GEDCOM-Import zu zeigen. Aus meiner Sicht verwirrt das den Anwender nur irgendwelche kryptischen Kürzel zu präsentieren (womöglich noch für jedes Vorkommen) und ist dem Anwender keine Hilfe ("Und nun?"). Es gibt einfach zu viele sehr programmspezifische GEDCOM-Tags, deren Verwendung nicht klar ist - und deren Nutzung dem Anwender gar nicht bewusst ist - da sie nur programmintern erzeugt und verwendet werden. Ahnenblatt importiert alles und, wie bereits erwähnt wurde, exportiert auch alles wieder - zur Bearbeitung stehen aber nur die "bekannten" Tags.
Im Protokoll werden stattdessen Herkunft und Alter der GEDOM-Datei gezeigt oder Hinweise, wenn die Datei gravierende strukturelle Mängel aufweist - also z.B. unvollständig, weil abgeschnitten, ist.
Gruß, Dirk