Guten Morgen!
In früheren Zeiten unterscheiden sich hin und wieder Geburts- und Taufort. Wenn kein Geburtsdatum im Kirchenbuch steht, sondern nur das Taufdatum, dann gebe ich Monat und Jahr ins Feld für Geburtstag ein, damit später bei Ausdrucken nicht nur einfach der Geburtsort ohne -datum angezeigt wird.
Wie Litl schon schrieb, machen die Krankenhausgburten der letzten Jahrzehnte da eher Schwierigkeiten, zumal man auch in der näheren Verwandtschaft nicht immer genau weiß, wo genau letztendlich jemand geboren wurde.
Wenn Onkel Anton und Tante Helga und ihre 6 Kinder schon seit Ewigkeiten in Bochum wohnen, geht man beinahe automatisch davon aus, daß auch die Kinder dort geboren wurden. In früheren Zeiten, v.a. als Hausgeburten noch üblich waren, kann man das mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit angeben. Je weiter man in die Jetztzeit kommt, desto schwieriger: "Tja, unser Julian wurde in Kassel geboren, weil der Cousin meines Mannes in dem Krankenhaus Chefarzt war" oder "Die Tanja ist in Bremen geboren, weil wir gerade diese und jene Freunde besucht hatten."
Meist verfahre ich bei Ortsnamen folgendermaßen:
Ändert sich eine Schreibweise, dann belasse ich es bei der heute üblichen (und standardisierten Form); z.B.
"Ehringhausen" statt früher "Eringhausen"; "Geseke" statt früher "Gesecke".
Wird ein Ort eingemeindet und verliert dadurch seine Selbständigkeit, behalte ich den eigentlichen Ortsnamen trotzdem bei, da die alte Ortsangabe eindeutiger ist.
Ändert ein Ort seinen Namen komplett (bspw. Stadtberge--->Marsberg), dann benutze ich ebenfalls den heute gültigen Namen und erwähne ggf. in den Anmerkungen, daß der Ort früher anders hieß.
---> Meiner Meinung nach hilft dies besonders dann, wenn andere Forscher ebenfalls in denselben Orten suchen und im Falle einer älteren Schreibung nicht fündig werden. Meist ist der heutige Name eines Ortes bekannt, der alte Name erschließt sich einem ja oft erst durch die (vorangeschrittene) Forschung.
Übrigens kann ich die Statistik in meinem Fall bezogen auf die Berufe kaum verwenden, weil ich zusätzlich (wenn möglich) auch eine Ortsangabe anhänge, also z.B. "Ackermann in Lippstadt".
Das ist v.a. dann hilfreich, wenn die betr. Person nicht im Heimatort ansässig war. Eine meine Vorfahrinnen kam beispielsweise gebürtig aus Lippstadt, war aber Magd in Bökenförde. Wo sie dann abgeblieben ist, weiß ich bislang nicht. Ins Feld für Beruf schreibe ich dann "Magd in Bökenförde", denn aus dem Geburtsort Lippstadt ergeben sich kaum weitere Hinweise.
Die Statistik dröselt das dann natürlich alles auf und ich habe zig unterschiedliche Kategoerien für Tagelöhner (Tagelöhner in Lippstadt, Tagelöhner in Geseke, Tagelöhner in Bökenförde, usw).
Dasselbe gilt für die Familiennamen: Da meine Ahnen in vielen Fällen einen Hofnamen führten, den ich mit "gnt.", "vulgo" oder ähnlichem anfüge, werden auch die Familiennamen von der Statistikfunktion nicht zusammengefaßt sondern einzeln aufgeführt. Also gibt's dann "Becker vulgo Schmies", "Becker gnt. Schmies", "Becker gnt. Lucas", "Becker vulgo Lucas", "Becker gnt. Schuhmacher", usw. usf.
Manchmal hat eine Person auch zwei oder mehrere Vulgonamen. Die meisten Namen, die einer Person in meiner Datei zukommen, dürfte folgender Herr sein:
"Joseph Ahlers olim Tigges dictus Hasel nunc Sarges vulgo Scho-arnd"
Aber um das gleich zu erwähnen:
Ehrlich gesagt nutze ich die Statistik kaum, ich bin froh, daß Ahnenblatt so übersichtlich ist und mit wenig "Schnickschnack" auskommt.
Ich verzichte gern auf die Statistiken, wenn ich dafür ein ordentlich übersichtliches und bezogen auf diese Dinge flexibles Programm nutzen kann - Ahnenblatt eben!
Beste Grüße
-Jens