Brauche Hilfe beim Lesen der Sütterlin Schrift

Allgemeine Fragen zur Ahnenforschung und alten Begriffen
Antworten
Lucky luke
Beiträge: 23
Registriert: 13.07.2006, 19:29
Wohnort: Darmstadt

Brauche Hilfe beim Lesen der Sütterlin Schrift

Beitrag von Lucky luke »

Hallo, brauche dringend eure Hilfe.
Wer kann mir folgenden Text entziffern:
Zuletzt geändert von Lucky luke am 17.09.2006, 21:08, insgesamt 2-mal geändert.
Lucky luke
Beiträge: 23
Registriert: 13.07.2006, 19:29
Wohnort: Darmstadt

Beitrag von Lucky luke »

Folgendes (...) ist unklar:

Sohn: ... ... Bregulla
geboren am 2. Juli ... zu Bruschek
Kreis Lublinitz

Tochter: ... ... Franz Grzesiek
geb. am 21. August 1878
in Kottenlust Kreis Gleiwitz
Hedwig Grzesiek geb. am 8.10.1881
geborene ... .... .... .....
Benutzeravatar
Torquatus
Beiträge: 3801
Registriert: 19.01.2006, 22:19
Wohnort: Mannheim

Beitrag von Torquatus »

Hallo Lucky luke,

ich habe es einfach ergänzt.

Sohn: des Häuslers Johann Bregulla
geboren am 2. Juli 1824 zu Bruschek
Kreis Lublinitz

(ein Häusler ist ein freier Bauer, mit wenig Land und/oder wenig Vieh)

Tochter: des Aufsehers Franz Grzesiek
geb. am 21. August 1878
in Kottenlust Kreis Gleiwitz
Hedwig Grzesiek geb. am 8.10.1881
geborene (das liest sich wie:)
Gaweta zu Kostalitz Kreis Roßenberg (?)

Ergänzung
Wahrscheinlich ist das: Kostellitz Kreis Rosenberg O.S.
siehe dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis_Rosenberg_O.S.

Gruß, Torquatus
Gruß, Torquatus

C.c. - Übrigens stelle ich den Antrag, dass Ahnenblatt das beste aller Ahnenprogramme werden muss - frei nach Cato
Lucky luke
Beiträge: 23
Registriert: 13.07.2006, 19:29
Wohnort: Darmstadt

Beitrag von Lucky luke »

Hallo, vielen Dank für die Übersetzung. Aber ist das möglich, dass ein Sohn von diesem Johann B., der auch Johann hieß erst 1899 geboren wurde ?
bjew
Beiträge: 4178
Registriert: 19.01.2006, 19:31
Wohnort: südlicher geht's immer

Beitrag von bjew »

Lucky luke hat geschrieben:Hallo, vielen Dank für die Übersetzung. Aber ist das möglich, dass ein Sohn von diesem Johann B., der auch Johann hieß erst 1899 geboren wurde ?
warum nicht? Aus meiner Sicht durchaus denkbar. Eine Überprüfung, ob da nicht eine Generation fehlt, kann aber nicht schaden.

Aber: Das "blau"-geschriebene scheint nicht im Original zu sein sondern innerhalb der Familie irgendwann in das Dokument nachgetragen worden zu sein. Meine Schwiegermutter hat dies leider auch geübt.
Bleibt gesund, Gruß
bjew (Bernhard) ------ manchmal etwas kurz angebunden
System: Win10 auf Laptop mit i7 --- Ahnenblatt 2.74 (als Backup), 2.99[p] u. V3.42
Lucky luke
Beiträge: 23
Registriert: 13.07.2006, 19:29
Wohnort: Darmstadt

Beitrag von Lucky luke »

Hallo,

1. Lebenserwartung (älter als 75 J. möglich ?)
2. Kind mit 75 J. zeugen (für diese Zeit wohl etwas merkwürdig)
3. Warum sollte eine Generation fehlen, die Eintragungen sind vom Familienbuch.

Kann die Hedwig mit Nachnamen auch Gawleta heißen, oder ist es eindeutig Gaweta ?
Welche Gründe könnte es geben, dass nur der Vater des Ehemanns, nicht aber die Mutter aufgeschrieben wurde.

Gruß Lucky luke
bjew
Beiträge: 4178
Registriert: 19.01.2006, 19:31
Wohnort: südlicher geht's immer

Beitrag von bjew »

Hallo,
  • zu 1: auch in früheren Jahrhunderten gabe es Menschen mit hohem Alter, und das nicht einmal selten. ACHTUNG: nicht zu verwechslen mit der statistischen Lebenserwartung, die teilweise vielleicht 25 Jahre betrug, abhängig von den Lebens- und Umgebungsumständen !!!!

    Auch früher handelte es sich auch nicht immer "Liebesheiraten" sondern dienten schlicht und einfach der Versorgung, Pflege oder Erhalt von (wenn auch kleinen) Vermögen oder Rechten.
  • zu 2: überhaupt nicht! Da bekannterweise der Mann bis ins hohe Alter zeugungsfähig sein kann. Wenn dann noch eine "junge" Frau im Spiel war ....
    Ausserdem liegt für das Kind sicher kein Vaterschaftstest vor ....
  • zu 3: Auch der verantwortliche Beamte(?) könnte geschlampert haben oder sich mangels Unterlagen (waren 1929 immer korrekte Unterlagen da?) auf das verlassen haben, was ihm übermittelt wurde. Auch die unvollständigen Angaben zu den Eltern, also die fehlenden Mütter, deuten darauf hin.
    Es könnte aber auch sein, dass in den zugrunde liegenden Aufzeichnungen - Kirchenbuch o.ä. - die Mütter gar nicht aufgezeichnet waren, denn die Frauen liefen damals ohnehin unter ferner liefen, sozialer Rang und Wertigkeit erst nach Vieh, Hund und Katze (jetzt bitte keinen Aufschrei der Entrüstung!!!!!!).
Anmerkung: dieses Gaweta kann natürlich auch Gawleta heissen, aber dazu müsste man vermutlich das Original genauer unter die Lupe nehmen. Auch hier gilt letztendlich die Überlieferung und das, was in evtl findbaren Dokumenten steht. Aber auch hier wieder Vorsicht. Schreibweisen für Namen sind zu dieser Zeit keineswegs verbindlich !!!! - also ist ein gewisser Spielraum anzunehmen.

Ein Versuch in Google ergibt für Gaweta keinen Namen, aber für Gawleta, was schon ein Hinweis wäre ;). Gleiches gilt auch für die Mormonen.

Nehme einfach diesen Link zu den Gawleta bei den Mormonen, da wirst schon einiges sehen ;)
Bleibt gesund, Gruß
bjew (Bernhard) ------ manchmal etwas kurz angebunden
System: Win10 auf Laptop mit i7 --- Ahnenblatt 2.74 (als Backup), 2.99[p] u. V3.42
Benutzeravatar
Torquatus
Beiträge: 3801
Registriert: 19.01.2006, 22:19
Wohnort: Mannheim

Beitrag von Torquatus »

Hallo Lu Le,
Lucky luke hat geschrieben:1. Lebenserwartung (älter als 75 J. möglich ?)
2. Kind mit 75 J. zeugen (für diese Zeit wohl etwas merkwürdig)
naja, der älteste mir bekannte Vorfahre, mit meinem Nachnamen, wurde 96 Jahre alt (1851 gestorben) und wurde noch mit 71 Jahren Vater (seine Frau war allerdings 25 Jahre jünger als er).
3. Warum sollte eine Generation fehlen, die Eintragungen sind vom Familienbuch.
Das blau Geschriebene ist sicherlich erst später eingetragen worden und stimmt möglicherweise nicht. Wenn ein Franz Grzesiek (ähnlich alt wie der Vater des Bräutigams, also um 1824 geboren) einen Sohn gleichen namens hatte - wie das früher oft üblich war - dann könnte dieser durchaus 1878 geboren sein.
Kann die Hedwig mit Nachnamen auch Gawleta heißen, oder ist es eindeutig Gaweta ?
ja, das kann auch Gawleta heißen, denn hineingeschrieben in das darüberliegenden g von geb. befindet sich wohl noch ein Buchstabe, der l sein könnte.
Welche Gründe könnte es geben, dass nur der Vater des Ehemanns, nicht aber die Mutter aufgeschrieben wurde.
Das hat Bernhard schon geschildert. Es könnte aber auch sein, dass der Name in den Originaldokumenten einfach unleserlich war und deshalb nicht übernommen werden konnte.

Übrigens: Das mit dem Geburtsjahr 1824 des Johann Bregulla scheint evtl. zu stimmen. Denn in einem polnischen Dokument zum Lubnilitzer Kreisblatt von 1844 (1949-50) wird ein Johann Bregulla aus Bruska erwähnt und Bruska ist möglicherweise der poln. Name für Bruschek. Da ich aber kein Polnisch kann..... Siehe dazu: http://www.wozniki.pl/wozniki/pliki/pio ... 9-1850.pdf

Gruß, Torquatus
Gruß, Torquatus

C.c. - Übrigens stelle ich den Antrag, dass Ahnenblatt das beste aller Ahnenprogramme werden muss - frei nach Cato
Viper
Beiträge: 45
Registriert: 03.04.2006, 23:40

Beitrag von Viper »

Hallo.

Geh mal auf diese Seite und druck sie Dir aus:
http://www.suetterlinschrift.de/Lese/Alphabet.htm

Nach kurzer Zeit hat man den Bogen raus:
Was man als n ließt kann auch ein e oder u sein.
Was man als w ließt ist ein r.
Und was wie ein f aussieht, ist oft ein h.
(Mal so ganz grob...)

Nach 3-4 Geburtsurkunden oder kurzen Briefen ist man fit.

Ich übertrage Sütterlinschriften übrigens immer auf Transparentpapier zum drüberlegen.

Gruß!
Benutzeravatar
Torquatus
Beiträge: 3801
Registriert: 19.01.2006, 22:19
Wohnort: Mannheim

Beitrag von Torquatus »

Hallo Viper,
Viper hat geschrieben:Geh mal auf diese Seite und druck sie Dir aus:
http://www.suetterlinschrift.de/Lese/Alphabet.htm
warum denn in die Ferne schweifen? Schau mal da:
http://ahnenblattportal.de/downloads.ph ... daee8b70c0

Gruß, Torquatus
Gruß, Torquatus

C.c. - Übrigens stelle ich den Antrag, dass Ahnenblatt das beste aller Ahnenprogramme werden muss - frei nach Cato
Antworten