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Berufsbezeichnung
Verfasst: 14.08.2010, 16:02
von nycwolf
Liebe Ahnenblattgemeinde,
ich bin in einem Kirchenbuch aus dem Jahre 1750 aus Sachsen in zwei Taufeinträgen auf die Berufsbezeichnung "Steiger auf der Güte Gottes" bzw. "Steiger auf der Güte Gs" gestoßen. Grundsätzlich hätte ich bei Steiger einen Bergmann vermutet. Für was aber stand die vorgenannte Bezeichnung im Jahre 1750?
Kann jemand weiterhelfen?
Vielen Dank!
Verfasst: 14.08.2010, 16:35
von nycwolf
Noch eine Anschlussfrage:
Ich habe die beiden Textstellen mal beigefügt. Ist es üblich gewesen, ein "St" so zu verkürzen, wie in Beispiel 2?
Vielen Dank,
Ulf
Verfasst: 14.08.2010, 18:03
von Hugo
Guten Tag Ulf
Komm zwar von der Waterkant (hab also wenig Ahnung vom Bergbau
)
Hab aber ein wenig gegugelt
Ein Steiger bedeutet in Österreich Beamter (Staatsdiener)
Im Ruhrgebiet und überall wo es Bergbau gibt, ist es ein höher gestellter Bergmann
Das "auf der Güte Gottes" wird vermutlich der Vorläufer des Gebets sein, das Bergmänner auch heute noch sagen
Gruß Hugo
Verfasst: 14.08.2010, 22:42
von bjew
"auf der Güte Gottes" könnte aber auch das Bergwerk, Grube, Hütte etc. (Name) gewesen sein. Diese hatten manchmal sehr seltsame Namen.
Hier empfiehlt es sich sicher, einen Heimatforscher aus der Gegend zu kontaktieren.
Guck mal, was google gefunden hat:
http://www.mineralienatlas.de/lexikon/i ... e%20Gottes
http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCte_Gottes
Verfasst: 15.08.2010, 12:59
von nycwolf
Bingo! Vielen Dank, bjew. Scharfenberg (heute Gemeinde Klipphausen) ist genau die Gegend aus der der Kirchenbuchauszug stammt. Um genau zu sein: Naustadt (ist da gleich um die Ecke).
Verwundert war ich wie gesagt auch etwas bezüglich der unterschiedlichen "ST"-Schreibweise am Anfang des Wortes "Steiger". Zumal die beiden Kirchenbucheinträge genau untereinander sind.
Ist Euch eine solchen Form des "St" schon einmal untergekommen?
Nochmals Danke & Gruß
Ulf
Verfasst: 15.08.2010, 18:01
von Tino
Hallo Ulf,
ich habe mir einmal die St-Schreibweisen in deinen Bildauszügen angesehen. Da ich in vielen Pfarrämtern in Sachsen geforscht habe, kann ich sagen, daß dies durchaus gängige Schreibweisen für St gewesen sind. Man kann diese auch sehr gut als solche lesen, siehe beiliegendes Bild
Viele Grüß Tino
Verfasst: 15.08.2010, 18:39
von nycwolf
Hallo Tino,
vielen Dank. das "St" wie in Deinem Beispiel war mir auch geläufig. Mich hat nur die zweite Version etwas stutzig gemacht, bei der quasi das "S" fehlt, und die einem modernen Schreibschrift-A recht ähnlich sieht.
Viele Grüße
Ulf