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Was bedeutet Einlieger?

Verfasst: 22.08.2009, 21:25
von Perlach
Aus der Heiratsurkunde meiner Großeltern väterlicherseits würde ich lesen:
Friedrich Robert Perlak, Sohn des Einliegers Johann Friedrich Perlak
Im Attachment das Dokument, falls ich mich verlesen habe.
Wenn ich richtig liege: Was bedeutet Einlieger?
Wenn ich falsch liege: Was heißt es sonst?

Verfasst: 22.08.2009, 23:37
von Torquatus
Hallo,

ja, das heißt Einlieger = früher jemand, der kein eigenes Haus besaß und zur Miete wohnte; oft auch als Beisaß bezeichnet. Noch heute gibt es den Begriff "Einliegerwohnung".

Aber Wikipedia erklärt das noch viel besser :wink:

Verfasst: 23.08.2009, 02:51
von Perlach
Nach so einem Wort hätte ich jetzt garnicht bei Wikipedia gesucht.
Vielen Dank für die prompte Antwort. Einliegerwohnung kenne ich
natürlich, aber ich hätte dieses Wort nicht an dieser Stelle erwartet,
wo doch für gewöhnlich der Beruf des Vaters steht.

Verfasst: 23.08.2009, 09:59
von Ahrweiler
Hallo Perlach.

Hier bei uns in Kärnten kam es auch sehr oft vor,dass die Bauern ihr sogenanntes Ausgedinge bei anderen Bauern in einer Einliegerwohnung verbrachten.

LG
Franz Josef

Verfasst: 23.08.2009, 13:24
von Perlach
Heisst das, er war quasi im Ruhestand?

Verfasst: 23.08.2009, 13:38
von Torquatus
Hallo,
Perlach hat geschrieben:Heisst das, er war quasi im Ruhestand?
Ruhestand? so was gab es 1880 m.W. noch nicht. Entweder man konnte noch arbeiten oder man war krank oder tot.

Einlieger = Mieter - also vermutlich mit eigener Wohnung (daher wohl kein Knecht, der in einer Kammer oder im Alkoven oder im Stall oder in der Scheune nächtigte).

Wahrscheinlich war er auch kein Bürger in diesem Ort, denn sonst hätte man ihn wohl als solchen bezeichnet.

Verfasst: 23.08.2009, 13:42
von Perlach
Ach so, jetzt verstehe ich, danke für die Antwort. Das war mir vorher noch nicht untergekommen, naja ich bin ja auch noch nicht so lange am Forschen. Aber da stand eigentlich immer der Beruf des Vaters. Deshalb war ich so irritiert. Vielleicht komme ich ja auch deswegen bei ihm nicht weiter. Wenn du / Sie (wie ist das hier im Forum üblich?) Recht haben/hast ist er ja vielleicht garnicht dort geboren und oder gestorben.
Also nochmal ein herzliches Dankeschön.

Verfasst: 23.08.2009, 14:04
von Ahrweiler
Hallo Perlach

Ausgedinge bedeutete,dass der Bauer den Hof an seinen Nachfolger übergeben hatte.Es hatte früher da es für die bauern noch keine Rentenversicherung gab eine sehr große Bedeutung.Der nachfolger des Bauern mußte sich verpflichten dem Altbauer im Ausgedinge monatlich bestimmte Mengen an Lebensmittel,Holz zum Heizen usw.geben mußte.Dies wurde in den Ehrungsprotokollen festgehalten(von der Herrschaft des Bauern,der der Grundbesitzer war).

LG
Franz Josef

Verfasst: 23.08.2009, 15:45
von Torquatus
Hallo,
Perlach hat geschrieben:Ach so, jetzt verstehe ich, danke für die Antwort. Das war mir vorher noch nicht untergekommen, naja ich bin ja auch noch nicht so lange am Forschen. Aber da stand eigentlich immer der Beruf des Vaters. Deshalb war ich so irritiert. Vielleicht komme ich ja auch deswegen bei ihm nicht weiter.
naja, das dürfte örtlich sehr verschieden gewesen sein. Wenn man bei uns in Baden die Berufsbezeichnung "Taglöhner" vermeiden wollte, dann griff man wohl auf Hausbesitzer, Beisaß, Einlieger oder auch auf bekleidete Ämter wie Kirchenrat, Gemeinderat, Beisitzer, Almosenpfleger und so zurück
Wenn du / Sie (wie ist das hier im Forum üblich?)
im WWW duzt man sich schon seit Anbeginn. Das war sogar schon vorher in den Mailbox-Netzen wie z.B. FIDO ganz normal.

*********Zitat aus Wikipedia***************
In deutschsprachigen Foren hat sich außerdem das Duzen als Form der Ansprache durchgesetzt. Siezt man, kann das als Ausdruck von Distanz verstanden werden. Zum Vergleich: In Frankreich etwa wird durchgehend gesiezt. In manchen anderen Sprachen existiert dieses Problem gar nicht, da sprachlich nicht zwischen "du" und "Sie" unterschieden wird.
****************************************
Recht haben/hast ist er ja vielleicht garnicht dort geboren und oder gestorben.
Das könnte, aber muss nicht so sein. :wink:

Verfasst: 23.08.2009, 18:03
von Perlach
In anderen Foren kenne ich es auch nur per du. Schön, zu wissen dass es überall so ist. Und das du ist mir auch allemal lieber und ich verwende es gerne. Wir haben neulich die Kupfermühle im Ort Kupfermühle besucht (ganz nah an der Grenze zu Dänemark) und der Führer hat uns gesagt, dass sich dort alle duzen. Da wäre ich am liebsten sofort hingezogen.

Zum Thema: Es ist jedenfalls so, dass ich über weitere Kinder (also Geschwister meines Großvaters), Hochzeiten, Geburts- und Sterbedaten absolut nichts herausfinden kann, obwohl es doch noch nicht sooooo lange zurückliegt. Dass er vielleicht nicht ortsansässig war und sonstwo gelebt habt wäre natürlich eine mögliche Erklärung.

Verfasst: 24.08.2009, 07:08
von Ahrweiler
Guten Morgen Perlach.

Das "Du" ist nicht nur in Dänemark sondern auch in Schweden.Egal ob Hochschulprofessor oder Chefarzt im Krankenhaus alles wird mit "Du" angesprochen.Nur die Mitglieder der königlichen Familie werden in Schweden mit "Sie" angesprochen.
LG
Franz Josef

Verfasst: 24.08.2009, 16:39
von Perlach
In Dänemark auch, dass hat mir der Leiter des Museums gesagt.

Verfasst: 24.08.2009, 17:06
von Hugo
Guten Tag Perlach
Dein Problem hast Du schon selbst erkannt
Perlach hat geschrieben:obwohl es doch noch nicht sooooo lange zurückliegt.
Falls Dein Großvater der älteste war, liegen die eventuellen Geschwister noch im Datenschutz

Trotzdem besteht eine Chance, übers I-Net wenigstens einen rosa Faden zu finden
Gugle ist Dein Freund und Helfer
Versuche es mal den Vor- und Nachnamen Deines Großvaters + das Wörtchen genealog

Da Deine Vorfahren nicht ortsansässig waren, ginge auch
Name online ofb

Wenn Du etwas bestätigen sollst, bevor Du etwas zu sehen bekommst
lese Dir AGB's genau durch
Es wird auf einigen Seiten auch teurer Schindluder getrieben
Deshalb auch das gekürzte Suchwort genealog :wink:

Gruß Hugo

Verfasst: 24.08.2009, 17:15
von Perlach
Bei ersterem erhalte ich unseren augenblicklichen thread und beim zweiten überhaupt nichts