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Lesehilfe 1786 nur 1 Wort
Verfasst: 30.03.2009, 19:21
von oma
Einen schönen guten Abend,
da bin ich schon wieder.
Ich weiß, daß ich jetzt langsam nerve, aber ich bekomme das fehlende Wort einfach nicht entziffert. Eigentlich ist es gar nicht so undeutlich, aber auch googeln bringt mich nicht weiter.
Ist das ein Beruf ?
Den Text habe ich schon "übersetzt". Der Taufeintrag erstreckte sich im Kirchenbuch über 2 Seiten. Deshalb ist jetzt auch nur ein Stückel Text zu sehen.
Johann Heinrich, Johann Melchiors Kind, Schneider allhier und seines Weibes Maria Elisabetha, geborene Winzerin Söhnlein ist den 22 ten Octr. [Oktober] geboren und den 24 ten getauft. Deßen Pathe ist der Junggeselle Johann Heinrich Kind, des hiesigen Einwohners und ________________ Johann Christoph Kinds einziger Sohn.
Verfasst: 30.03.2009, 23:25
von Torquatus
Hallo oma,
das liest sich wie Adinnantrus oder Adiunantrus. Trotz Suche in allen möglichen Nachschlagewerken habe ich nichts gefunden. Leider
Verfasst: 31.03.2009, 07:50
von Jürgen T.
Hallo oma, hallo Torquatus,
ich lese evtl. "Adinnantens".
Es gibt wohl das Wort "adinnant", aber ich habe die Bedeutung nicht herausgefunden. Es kommt wohl aus dem Lateinischen.
Etwas weiter vorher lese ich anstatt "geborene Winzerin" "geborner Winzerin".
Verfasst: 31.03.2009, 09:12
von Torquatus
Hallo Jürgen,
vielleicht ist es auch die männliche Form von adiutrix = Hebamme. adiu bedeutet wohl "helfen"
Gibt's denn hier keine Lateiner? Müssen wir Volksschüler denn alles machen?
Verfasst: 31.03.2009, 17:00
von oma
Hallo Torquatus,
da habe ich doch heute im Laufe des Tages einen Abstecher hierher gemacht (ich wollte mich nur informieren, ob auch die Nachteulen wieder aktiv waren
) und musste feststellen, daß es das Wort doch in sich hat.
Ich selbst habe - dank dir Torquatus - nach dem Wort "Adiunantrus" im Latein-Wörterbuch gesucht. Gefunden habe ich auch nur "Adiutor" = Gehilfe, Helfer. Hat mich dann aber auch nicht weiter gebracht.
Es hat auch keinen Zweck mehr, darüber Vermutungen anzustellen.
Ich werde halt das Wort so übernehmen, wie es geschrieben ist und mir als nicht "übersetzbar" markieren.
Ich danke euch beiden.
Dieser Familienzweig bringt mich eh zum Verzweifeln.
Die meisten Namen sind zwei- oder dreifach vergeben. Es wird bunt durcheinandergeheiratet, so daß ich nicht mehr weiß, welcher Onkel mit welcher Nichte oder welcher Cousin welche Cousine geheiratet hat. Kein Wunder, daß sie alle in aller Stille getraut werden. Zweifach-Ehen sind an der Tagesordnung. Es gibt Auswanderer und eine Insel, die ich immer noch nicht auflösen kann. Und dann macht mich dieser "Johann", der fast vor jedem Namen steht, noch wahnsinnig.
Auf der ganzen Linie zum Verzweifeln.
Verfasst: 31.03.2009, 23:31
von Torquatus
Hallo oma,
Und dann macht mich dieser "Johann", der fast vor jedem Namen steht, noch wahnsinnig.
was soll ich da sagen? Der Name Johann kommt in meiner Datei insgesamt 13.249 mal vor und das bei 10.300 Personen (von insgesamt 19.500)
Und nun zum Thema komplizierte Verwandtschaften dieser Brief:
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Sehr geehrter Herr Pfarrer,
ich bräuchte Ihre Hilfe.
Ich bin 40 Jahre alt und habe einen alleinstehenden Vater, eine Frau, einen Sohn und eine Stieftochter. Soweit nicht schlimm. Aber als dann meine Stieftochter sich in meinen Vater verliebte und ihn heiratete, kam es zu leicht verzwickten Konstellationen:
Da meine Stieftochter meinen Vater geheiratet hat, also seine Frau wurde, wurde sie zu meiner Mutter und ich zu ihrem Sohn. Also wurde meine Frau, da Mutter der Frau meines Vaters, zu meiner Großmutter und ich zu ihrem Enkel. Gleichzeitig wurde sie auch die Mutter meines Vaters. Mein leiblicher Sohn wurde dadurch, da Bruder der Frau meines Vaters zu meinem Onkel und ich zu seinem Neffen.
Als dann meine Stieftochter und mein Vater zusammen ein Kind bekamen, war die Verwirrung perfekt: Dieses Kind, da Tochter meiner Stieftochter, ist meine Enkelin und ich ihr Großvater; gleichzeitig ist sie aber, da Tochter meines Vaters meine Schwester und ich ihr Bruder.
Um es zusammenzufassen:
Ich bin der Sohn meiner Stieftochter, Vater meines Vaters, Enkel meiner Frau, Neffe meines Sohnes, Opa meiner Schwester und, da ich der Vater der Frau meines Vaters bin, gleichzeitig mein eigener Großvater!
Bitte, wann kann ich bei Ihnen vorbeikommen?!?!?!
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So oma und jetzt jammer nicht mehr so laut
Verfasst: 01.04.2009, 18:21
von oma
Hallöchen Torquatus,
ich jammere ja gar nicht. Es ist noch schlimmer: Ich bin frustriert.
Was den Brief betrifft, den muss man sich ja wirklich xmal durchlesen, um die Verwandtschaftsverhältnisse nachvollziehen zu können.
Ich will nur hoffen, daß du nicht der Schreiberling gewesen bist und dich auch noch 26 Jahre jünger gemacht hast.
Verfasst: 01.04.2009, 18:37
von Hugo
Guten Tag Oma
So ist das täglich Brot eines (Hobby)Familienforschers/in
Hab selber eine Familie auf dem Bildschirm, wo es ähnliche Konstellationen gibt
Kind ist eigene Tante
Mutter ist gleichzeitig Großtante ihres Kindes
usw
Der Albtraum jeder Tafel
Gruß Hugo
Verfasst: 02.04.2009, 16:18
von johannesson
Hallo Oma,
ich lese:
....des hiesigen Einwohners und Adiunantens .....
Ich denke, es könnte wohl Adjutant gemeint sein....
Zum weiteren Aussuchen:
adiungere = verbinden, sich verbünden, beigesellen, ünterstützen....
Reinhard
Verfasst: 02.04.2009, 16:37
von oma
Hallo Reinhard,
es ist nett von dir, daß du da noch einmal drüber geschaut hast.
Mein erster Gedanke war auch "Adjutant". Mich haben aber die dann fehlenden beiden "n" davon wieder abgebracht. Außerdem macht der Schreiberling über dem "u" einen Haken. Dieser fehlt ja auch.
Auch wenn mir "Adjutant" gefällt, kann ich leider nicht davon ausgehen, daß es wirklich so heißen soll.
Oma Birgit
Verfasst: 07.04.2009, 09:27
von Anita Werner
Hallo Oma,
von Oma zu Oma würde ich sagen, dass das Wort Adjuvant heißt. Ein Adjuvant ist ein Chormusiker (Sänger). Da bin ich mir ziemlich sicher.
Viele Grüße Oma Birgit
Verfasst: 07.04.2009, 16:25
von oma
Hallo Oma Birgit, (wie nett noch 'ne Oma)
erst einmal vielen Dank, aber bist du dir da wirklich sicher ?
Irgendwie fehlt dann aber immer noch ein Buchstabe. Vor allem auch nach dem t am Ende.
Je öfter ich darauf schaue, um so weniger fällt mir dazu ein.
Verfasst: 07.04.2009, 20:20
von johannesson
adiuvant wäre auch eine mögliche Option, das Wort steht im Genitiv da, daher die Buchstaben nachdem 't': des adiuvantens....
Oma Birgit
Verfasst: 08.04.2009, 08:21
von Anita Werner
Guten Morgen Oma,
da ich auch beruflich mit der altdeutschen Schrift zu tun habe, bin ich mir sicher. Ich lese
"Heinrich Kind, des hiesigen Einwohners und Adjuvantens Johann...."
Viele Grüße und frohe Ostern wünscht dir
Oma Birgit