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Im Bürgerbuch nur männl. Bürger?
Verfasst: 05.03.2009, 15:33
von oma
Hallo alle zusammen,
da habe ich mir doch jetzt das Bürgerbuch Erfurt von 1835 bis 1854 zugelegt, in der Hoffnung noch einige hiesige Personen zu finden. Immerhin enthält so ein Bürgerbuch einige interessante Daten. Und etliche Namen tauchen auch auf.
Was mich erstaunt hat, ist, daß in diesem Bürgerbuch nur männliche Bürger aufgeführt sind.
War es damals so üblich, nur die Männer zu erfassen?
Wo sind die Frauen geblieben ?
Re: Im Bürgerbuch nur männl. Bürger?
Verfasst: 05.03.2009, 15:52
von bjew
oma hat geschrieben:Was mich erstaunt hat, ist, daß in diesem Bürgerbuch nur männliche Bürger aufgeführt sind.
War es damals so üblich, nur die Männer zu erfassen?
ja
oma hat geschrieben:
Wo sind die Frauen geblieben ?
sie waren schon da, traten aber hinter dem "Haushaltsvorstand" zurück. Öffentenlich von Interesse waren nur diese. Selbst die Witwe stand nicht selbst drin, sondern nur ihr bereits gehimmelter (im Idealfall auch angehimmelter) "Haushaltsvorstand" (vielleicht gabs manchmal auch nen entsprechenden Zusatz).
Im Adressbuch für Karlsruhe für 1934-1935 stand der Vorname meiner Großmutter nur in Klammern hinter dem Namen des 1931 verstorbenen Gatten
Re: Im Bürgerbuch nur männl. Bürger?
Verfasst: 05.03.2009, 16:03
von Hugo
Guten Tag Oma
So traurig es ist
oma hat geschrieben:da habe ich mir doch jetzt das Bürgerbuch ...... zugelegt
.....
Wo sind die Frauen geblieben ?
Ein Bürger mit allen rechten und Pflichten konnten nur Männer werden
Unsere Mütter haben diese Zeiten noch miterleben müssen
Gruß Hugo
Verfasst: 05.03.2009, 16:51
von oma
Hallöchen,
eigentlich sagt es ja auch schon der Titel "Bürger"-Buch. Das habe ich aber nicht für vollgenommen.
Hätte ich gleich draufkommen müssen. Es gab ja Einwohner und Bürger. Und eingebürgert wurde ja nicht jeder. Anderen wiederum das Bürgerrecht entzogen.
Ist als Frau doch schon diskriminierend. Gut, daß ich "heute" lebe. Wären keine Zeiten für mich gewesen.
Immerhin hat Bernhard mich - ohne, daß er es wusste - darauf gebracht, mir das "Bürger- und Witwenbuch" (welches es auch gibt) zu beschaffen.
Verfasst: 05.03.2009, 19:12
von bjew
@oma - siehst - so einfach wird aus nixwissen Wissen :-))
Verfasst: 05.03.2009, 19:38
von oma
Hallo bjew (oder doch lieber bjew49 ?),
wenn es nur immer so schnell gehen würde.
Ich weiß allerdings immer noch nichts darüber, ob du ein oder zwei Leben hast ?
Verfasst: 05.03.2009, 20:29
von Torquatus
eigentlich sagt es ja auch schon der Titel "Bürger"-Buch. Das habe ich aber nicht für vollgenommen.
irgendwann wird Dir auch auffallen, dass damals nur Bürger (also Männer) Zeugen sein durften
In ganz alten Taufbüchern wurden die Mütter (als Hausfrau bezeichnet) sogar nur mit dem Vornamen "erwähnt"; siehe unten
Verfasst: 05.03.2009, 22:56
von bjew
@Hugo:
wobei die Hausfrau nicht zwangsläufig auch die Ehefrau war. Es ist auch oft genug von den Hausfrauen die Rede
@oma: bjew49 ist die Test-Reinkarnation von bjew - wir sind also zusammen 120 und gemeinsam unausstehlich
Verfasst: 06.03.2009, 09:59
von oma
Hallöchen
@ Torquatus
Aufgefallen ist mir das schon, habe es aber nicht bewusst wahrgenommen. Und Gedanken hatte ich mir auch noch keine darüber gemacht.
Nur als ich jetzt diese geballte "Männerriege" im Bürgerbuch gesehen habe, habe ich meine Annahme - nämlich, daß Frauen in der Genealogie eigentlich "bedeutungslos" sind - bestätigt gesehen. Aber das will ich jetzt nicht weiter ausbauen.
@Bernhard
Der nächste Geburtstag kann kommen.
"Ihr" könnt auf "euch" stolz sein: Wer erreicht denn schon dieses biblische Alter von 120 Jahren? Und Greise sind nun einmal unausstehlich.
Es zwickt hier, es schmerzt dort. Da bleibt das "unausstehliche" nicht aus.
(Ich hoffe, du verstehst das nicht falsch. War Spaß.)
Verfasst: 06.03.2009, 11:10
von Torquatus
Hallo oma,
nämlich, daß Frauen in der Genealogie eigentlich "bedeutungslos" sind - bestätigt gesehen.
naja, sooo ganz nun auch wieder nicht
Wenn ich so in die Kinder-Statistik zu meiner Datei schaue, dann hatten die Frauen doch ganz schön was mit der Genealogie zu schaffen
Siehe unten
Verfasst: 06.03.2009, 11:15
von bjew
@oma,
ach ich kann die greisen Mitmenschen (so ab 45) auch nicht leiden, die bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit über ihre Wehwehchen referieren.
Ich hab sie auch, aber die gehen mich, meinen Arzt und die Krankenversicherung was an
Verfasst: 06.03.2009, 12:18
von Torquatus
Hallo Bernhard,
bjew hat geschrieben:ich kann die greisen Mitmenschen (so ab 45) auch nicht leiden, die bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit über ihre Wehwehchen referieren
Das kann auch daran liegen, dass die Menschen nicht aufs Altern vorbereitet sind. Es gibt kaum verständliche Literatur dazu. Ich meinte gut vorbereitet zu sein, aber vieles, was mich betrifft, hat mich dann doch überrascht.
Alte Menschen jammern eigentlich nicht über Krankheiten, sondern - wenn man genau hinhört - über den unaufhaltsamen Zerfall.
Wovon des Menschen Herz voll ist, davon sprudelt sein Mund über. Wenn man den Alten das Sprechen über diese "Wehwehchen" nicht zugestehen will, dann wäre das so, als ob man die Jungen vom Reden über die Liebe abhalten wollte. Beides wird wohl nicht erreichbar sein
Übrigens: Es soll Alte geben, denen dank ihrer Hobbies gar keine Zeit zum Jammern bleibt
Verfasst: 06.03.2009, 13:54
von oma
Torquatus hat geschrieben:
Wenn ich so in die Kinder-Statistik zu meiner Datei schaue, dann hatten die Frauen doch ganz schön was mit der Genealogie zu schaffen
Auf 13 komme ich - nein,
nicht ich - sondern die Frauen in meiner Datei auch. Da kann ich nur sagen: Die Frauen waren "geschafft". Hatten auch nichts anderes zu tun
.
Torquatus hat geschrieben:
Übrigens: Es soll Alte geben, denen dank ihrer Hobbies gar keine Zeit zum Jammern bleibt
Ich habe neulich gelesen, daß bei einem Test folgendes herausgefunden wurden: Männer im Alter von 75 fühlen sich derzeit wie 60-65. Ist doch positiv.
Kann ja sein, daß Hobbys - wie zb. die Ahnenforschung - diesen gefühlten Unterschied noch weiter erhöhen
Die Frauen lasse ich mal außen vor.