Wen als Vater?

Allgemeine Fragen zur Ahnenforschung und alten Begriffen
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Torquatus
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Beitrag von Torquatus »

Hallo Hugo,

die einzige Regel, die m.E. nichts falsch machen würde, wäre:

Adoptierte 2 x erfassen und zwar bei den genetischen Eltern (auch unter NN) und bei den Adoptiv-Eltern (auch wenn ein Teil identisch mit den genetischen wäre). Und dann entsprechende Hinweise in die Anmerkungen.

Nachstehend ein Beispiel aus meiner Datei (Namen geändert).

Anmerkungen beim Kind der Adotiv-Eltern Niedermaier/Schilly:

Sie wurde geboren als Kornelia Maier, Tochter des Knut Heinz Maier und der Erna Karin Schön; siehe dort.
Am 27.03.1967 wurde sie adoptiert von den Eheleuten Karl Niedermaier und Jutta Schilly und bekam den Namen Jutta Niedermaier.


Anmerkungen beim Kind der genetischen Eltern Maier/Schön:

Sie wurde geboren als Kornelia Maier, Tochter des Knut Heinz Maier und der Erna Karin Schön.
Am 27.03.1967 wurde sie adoptiert von den Eheleuten Karl Niedermaier und Jutta Schilly und bekam den Namen Jutta Niedermaier; siehe dort.
Gruß, Torquatus

C.c. - Übrigens stelle ich den Antrag, dass Ahnenblatt das beste aller Ahnenprogramme werden muss - frei nach Cato
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Chlodwig
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Beitrag von Chlodwig »

Hallo,

ein Adoptivkind hat also scheinbar Vorfahren, die gar keine sind- die ganze Ahnenreihe ist falsch. Wer in 50 Jahren auf deine Listen zurückgreift, kann das womöglich nicht mehr erkennen. Daher halte ich diese Darstellung nicht für korrekt, lieber Hugo.
Ich verstehe, dass man aus Rücksicht auf Verwandte eine schöne Familiendarstellung zeigen will, aber das hat dannmit Ahnen nichts mehr zu tun und kann auch nicht mehr als Ahnentafel bezeichnet werden. Vielleicht wäre die Bezeichnung "Familientafel" o.ä. richtiger.
Wohlgemerkt: wenn man wissentlich Adoptiveltern als Vorfahren bezeichnet, verfälscht man die Ahnenreihe unnötigerweise. Dass in der Vergangenheit manches Kuckuckskind mit unrichtigen (nicht biologischen) Vorfahren auftaucht, ist leider nicht zu ändern und verfälscht sie ebenfalls.

Chlodwig
Gruß, Chlodwig
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Hugo
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Beitrag von Hugo »

Guten Tag
Bei Volladoptionen halten wir es wie Torquatus und schreiben es in die Anmerkungen
Zusätzlich werden die Personen doppelt angelegt

Das war aber nicht Frage, sondern wie ist es mit Halbadoptionen (ein Elternteil gehört zur Familie)
Chlodwig hat geschrieben:ein Adoptivkind hat also scheinbar Vorfahren, die gar keine sind- die ganze Ahnenreihe ist falsch. Wer in 50 Jahren auf deine Listen zurückgreift, kann das womöglich nicht mehr erkennen.
Wie haltet ihr es da :?:
Den leiblichen unbekannten Elternteil zuordnen, auch auf die Gefahr hin, das es "Problemchen" mit Euren Familientafeln gibt ???
oder besser
Den Adoptivelternteil zuordnen, den Rest in die Anmerkungen ???

Gruß Hugo
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PaziFischer
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Beitrag von PaziFischer »

Hallo,
ich möchte mich dann auch mal zu Wort melden.

Natürlich gibt es auch in meiner Familie den Fall einer Adoption.
Vor ca. 100 Jahren wurde eine Vorfahrin unehelich geboren.
Kein Eintrag im Kirchenbuch in der Spalte Vater.
Allerdings eine Bemerkung der Adoption, die wesentlich später eingetragen wurde.

Ich habe die Vorfahrin mit dem Nachnamen der Mutter erfasst. Nachträglich habe ich den Adoptivvater hinzugefügt, da dieser auch die Mutter geheiratet hat.
Ob er auch der genetische Vater ist, weiß ich nicht.

Die Linie der Mutter wird von mir weiterverfolgt, die des Adoptivvaters nicht.

Für mich ist die Ahnenforschung rein genetisch.
Die Dankbarkeit an den adoptieren Vater bleibt jedoch. Vielleicht wäre das Kind ohne ihn als Ernährer der Familie nie meine Vorfahrin geworden.

Kuckuckskinder kann ich nicht verhindern. Sollte ich jedoch irgendwann irgendwo erfahren, das es sich um ein Kuckuckskind handelt, muss wohl ein Ast meines Stammbaumes abgesägt werden. Und ein neuer Trieb kann erforscht werden. Je weiter es jedoch zurückliegt, je unwahrscheinlicher wird eine Entdeckung.

Für mich heißt das:
Ein Stammbaum ist eine Gebilde, dass niemals mit 100%iger Sicherheit zutrifft.

PaziFischer
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Chlodwig
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Beitrag von Chlodwig »

PaziFischer hat geschrieben: Für mich ist die Ahnenforschung rein genetisch.
So sehe ich das auch.
Der genetische Vater kann auch mal NN heißen. Der Adoptivvater ist ein weiterer (zweiter) Partner der Mutter. Ich unterscheide auch nicht, ob (offiziell) verheiratet oder nicht. Die Familie des Adoptivvaters kann durchaus auch weiter erfasst werden, aber nicht als Vorfahren des betr. Kindes,

Chlodwig
Gruß, Chlodwig
clarkHH
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Beitrag von clarkHH »

Chlodwigs NN bringt mir in Erinnerung, daß die Ahnenstatistik dann NN als einen der häufigstenen Familiennamen ausweist. Neben den NN-genetischen-Erzeugern endet die Blutlinie bei Ahnfrauen ja häufig auch mit NN, weil im Kirchenbuch nur der Vorname genannt ist und nicht der Mädchenname bzw. Familienname der Ehefrau.

Aber Hugo nennt über 40 NN-Fälle. Alles Adoptionen oder zumindest genetische NN-Erzeuger? Und wahrscheinlich alle aus jüngster Vergangenheit beurkundet. Das deutet auf einen sehr breit gegenwartsbezogenen Baum mit Akömmlingen X.ten Grades in der Gegenwart. Denn sonst wäre Hugo ja kaum stutzig geworden und hätte nachgefragt.
Gruß clarkHH
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Hugo
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Beitrag von Hugo »

Guten Tag
clarkHH hat geschrieben:Aber Hugo nennt über 40 NN-Fälle. Alles Adoptionen oder zumindest genetische NN-Erzeuger?
Nur Halbadoptionen
Also ein Elternteil gehört zur Familie

Bei Volladoptionen schreibe ich es in Anmerkungen und lege die Person doppelt an
Denn sonst wäre unsere Tafel x-mal unterbrochen
clarkHH hat geschrieben:Und wahrscheinlich alle aus jüngster Vergangenheit beurkundet. Das deutet auf einen sehr breit gegenwartsbezogenen Baum mit Akömmlingen X.ten Grades in der Gegenwart.
Stimmt
Deshalb schrieb ich auch am Anfang dieses Themas :wink:
Hugo hat geschrieben:mittlerweile haben wir über 40 solcher Fälle in den letzten 100 Jahren
Gruß Hugo
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