Grundsätzliche Frage zu Familiennamen

Allgemeine Fragen zur Ahnenforschung und alten Begriffen
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buntstift
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Grundsätzliche Frage zu Familiennamen

Beitrag von buntstift »

Heyho, bin grad ein wenig schreibwütig und im gleichen Atemzug neugierig.
Ich hoffe, das stört hier keinen.

Folgendes, hab in meinen Nachforschung viele Formen von Nachnamen gefunden.
Es handelt sich immer um die gleiche Person.
In verschiedenen Urkunden und Abschriften etc findet man verschiedene Schreibweisen. Ein Beispiel zur Verdeutlichung:

Dethlaff, Döthlaff, Dettlaff
oder
Jaschke, Jeschke, Jasch, Jesch
oder
Dumian, Dumjan, Dumjahn

Was macht man denn da? Die Glaubwürdigkeit der einzelnen Quellen kann ich auch nicht so richtig einordnen, dass ich abwägen könnte.

Danke vom voraus.
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buntstift
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Beitrag von buntstift »

Ergänzung:
Meine Frage "Was macht man denn da?" war vielleicht ein wenig unpräzise.
Damit mein ich natürlich, wie trägt man das ins Ahnenblatt ein.

Wie geht der erfahrene Ahnenforscher (also ihr ;)) mit diesem Phänomen um?
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Claro

Beitrag von Claro »

Hallo Buntstift,

ich nehme als GEBURTSnamen immer den ältesten verfügbaren Namen dieser Person (idealerweise aus der Geburtsurkunde).

Das hat natürlich zur Folge, daß die Personen einer Familie unterschiedlich heißen - und genau so ist auch die Realität.

FAMILIENnamen sind in Ahnenblatt daher nur am Rande interessant.
Flash
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Beitrag von Flash »

Ja. Namen entwickeln sich weiter. Dies kann gewollt gewesen oder der Unfähigkeit des ein oder anderen Pfarrers geschuldet sein. Früher gab es auch keine "Rechtschreibung". Das kam erst mit den Gebrüdern Grimm auf (soweit ich mich entsinne haben diese das erste deutsche Wörterbuch erstellt).

Ich trage (eigentlich) auch den ältesten Namen ein, so wie Claro. AB interessiert das auch nicht sosehr.
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Chlodwig
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Beitrag von Chlodwig »

buntstift hat geschrieben:Was macht man denn da?
Ich schreibe die Namen so, wie ich sie in den Urkunden bzw. Quellen vorfinde. Hier wurde das Thema kürzlich schon ausdiskutiert:
http://www.ahnenblattportal.de/viewtopi ... highlight=

Gruß
Chlodwig
Gruß, Chlodwig
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Torquatus
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Beitrag von Torquatus »

Hallo Claro,
Claro hat geschrieben: ich nehme als GEBURTSnamen immer den ältesten verfügbaren Namen dieser Person (idealerweise aus der Geburtsurkunde).

Das hat natürlich zur Folge, daß die Personen einer Familie unterschiedlich heißen - und genau so ist auch die Realität.

FAMILIENnamen sind in Ahnenblatt daher nur am Rande interessant.
es ist tatsächlich - wie schon mehrfach geschrieben - eine Ermessensfrage eines jeden Einzelnen.

Ich habe schon Taufeinträge gesehen, da war anstatt des Nachnamens des Täuflings der des Paten angegeben und zwar auch für den Kindsvater.

Die Kirchenbucheinträge wimmeln nur so vor Fehlern (bestimmter Pfarrer). In einem einzigen Eintrag habe ich mal einen Nachnamen in drei verschiedenen Schreibweisen gefunden. Wer alles absucht, der findet schon die richtige Schreibweise. Wer aber am entfernten Ort da auf die Schnelle eine Kirchenbuchseite kopiert, der steht zu Hause schon vor einem Rätsel.

Die Art und Weise, wie ich es handhabe, entspricht meinen speziellen Erfordernissen und hilft einem anderen kaum weiter. Dazu kommt, dass ich bereits mehrfach meine eigenen Regeln geändert habe.

Beispiel: In den Kirchenbüchern, die ich zur Zeit bearbeite, sind die Eintragungen für die Jahre um 1808-1812 sowohl in Latein, als auch in Deutsch vorhanden. Zunächst hatte ich der Einfachheit wegen die deutschen Einträge verwendet. Diese Woche habe ich aber erkannt, dass zwischen den lateinischen und deutschen Einträgen zum Teil erhebliche Unterschiede bestehen, weshalb ich jetzt den lateinischen Texten (weil sie wohl die Originale waren) jetzt den Vorzug vor den deutschen Texten gebe (weil die wohl später "nachlässig" übersetzt wurden).
Gruß, Torquatus

C.c. - Übrigens stelle ich den Antrag, dass Ahnenblatt das beste aller Ahnenprogramme werden muss - frei nach Cato
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HF-127
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Beitrag von HF-127 »

Die Pastoren einer Kirchengemeinde waren ja auch oftmals nicht der regionalen Sprache, z.B. Plattdeutsch, mächtig. Hochdeutsch und Latein war ja okay, aber Platt haben sie, jedenfalls zu Beginn ihrer Amtszeit, nicht sprechen können und noch weniger verstanden. Die Landbevölkerung hier sprach aber nur Platt und konnte in der Mehrzahl weder lesen noch schreiben. Und gerade bei der Beurkundung von Sterbefällen kam es dann zu Veränderungen der Familiennamen, weil ja eben nicht der Verstorbene sein Ableben selbst anzeigte, sondern ein Nachbar oder Freund. Und der Pastor schrieb auf, was er meinte heraushören zu können. Und dann wurde das ganze ja auch nicht sofort ins Kirchenbuch eingeschrieben, sondern der Pastor schrieb's erst einmal auf einen Zettel. Und nach einer gewissen Zeitspanne, wenn die Zettelwirtschaft überhand nahm oder eine Visitation der Kirchenoberen anstand, dann wurden die Informationen von den Zetteln in das Kirchenbuch übertragen. Und nicht vergessen sollte man die Tatsache, dass zwischen den Ereignissen Taufe, Heirat und Tod nun auch noch die Pastoren in einer Kirchengemeinde wechselten. Und Pastor 1 hat einen Familiennamen anders verstanden und notiert hat als es die Pastoren 2 und 3 und... taten.

Gruss
HF-127
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buntstift
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Beitrag von buntstift »

Nun weiß ich schon mal, warum das so ist.
Aber wie ich das notiere nicht :(

Hab irgendwie so ein Verlustgefühl, wenn ich mich nur auf einen der Formen beschränke. Andererseits siehts auch nicht schön aus, wenn man drei Nachnamen mit einem "/" getrennt hintereinander schreibt.
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Flash
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Beitrag von Flash »

Schreibs in die Anmerkungen
"In den Akten finden sich verschiedene Schreibweisen für den Namen. Zum Beispiel: ...,...,..."
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buntstift
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Beitrag von buntstift »

Ok. Auch eine Möglichkeit.
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