Suche Hilfe bei Sütterlinschrift
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Hallo liebe Leute,
ich versuche wieder mal verzweifelt Sütterlin oder ältere Schriften zu entziffer. Durch die überaus freundliche und entgegenkommende Mitarbeiterin in der Kirchengemeinde Aufseß in der fränkischen Schweiz habe ich viel Urkunden gefunden. Leider oft in einer Schrift, die ich nicht mehr so ganz als Schrift bezeichnen möchte. Andere von 1799 unglaublich schön aber schwer zu lesen. Also los denn, wer kann mir beim entziffern helfen?
Es geht hier um den
a) 1798 Johann Motschiedler Zimmergesell zu Oberleinleiter und seiner Verlobten Kunigunde und
b) Georg Motschiedler, des weiland Johann Motschiedlers ... und ... der ein Brauerknecht in Heckenhof gewesen sein kann. Jedenfalls gibt es dort heute noch eine alte Brauerei.
Catal. proclamatorum et copulat. t.p. Sommeri 1799
Dieses war der erste Streich..
Danke Mani
ich versuche wieder mal verzweifelt Sütterlin oder ältere Schriften zu entziffer. Durch die überaus freundliche und entgegenkommende Mitarbeiterin in der Kirchengemeinde Aufseß in der fränkischen Schweiz habe ich viel Urkunden gefunden. Leider oft in einer Schrift, die ich nicht mehr so ganz als Schrift bezeichnen möchte. Andere von 1799 unglaublich schön aber schwer zu lesen. Also los denn, wer kann mir beim entziffern helfen?
Es geht hier um den
a) 1798 Johann Motschiedler Zimmergesell zu Oberleinleiter und seiner Verlobten Kunigunde und
b) Georg Motschiedler, des weiland Johann Motschiedlers ... und ... der ein Brauerknecht in Heckenhof gewesen sein kann. Jedenfalls gibt es dort heute noch eine alte Brauerei.
Catal. proclamatorum et copulat. t.p. Sommeri 1799
Dieses war der erste Streich..
Danke Mani
Hallo mani,
ich lese das so:
_______________________
Johann Motschiedler, Zimmergesell zu Oberleinleiter gebürtig
und und neuangehender Einwohner dahier zu Unteraufseß
Nr. 36 des weyland Nikolaus Motschiedlers, Zimmermei-
sters und Einwohner dortselbst nachgelassener einziger
Sohn, ein Junggesell 27. Jahre alt
ist mit seiner Verlobten
Kunigunde Pawinklin (?), des Johann Pawinkels (?), Webers und
Einwohners dahier zu Unteraufseß 2ten ehelichen Tocht-
er gebohren den 22. April 1767. vid. Taufregister jus. k.a.
nach geschehenem dreymaligem Aufgebot und vom
Amte ausgestellten Attests
Sonntags den 25ten November von mir dem Pfarrer Sommer
dahier in der Kirche dahier kopuliert worden.
___________________________
Georg Motschiedler, des weiland Johann Motschiedlers, Schuhmachers und Bau-
ers zu Singritz 2ter ehelicher Sohn und ledigen Standes wurde als
Bauersknecht zu Heckendorf dahier mit seiner Verlobten
Anna Martinin, des Georg Martin, Webermeisters und Einwoh-
ners zu Traisendorf dritten ehelichen Tochter, ledigen Standes
vom 24ten bis 26ten Sonntag nach Trinitatis 3 mal aufge-
boten und zu Hochstall kopuliert den 18 November
___________________________
Also ich kann keinen Brauerknecht erkennen, da fehlt eindeutig das "r".
Traisdorf ist wohl heute Draisdorf
ich lese das so:
_______________________
Johann Motschiedler, Zimmergesell zu Oberleinleiter gebürtig
und und neuangehender Einwohner dahier zu Unteraufseß
Nr. 36 des weyland Nikolaus Motschiedlers, Zimmermei-
sters und Einwohner dortselbst nachgelassener einziger
Sohn, ein Junggesell 27. Jahre alt
ist mit seiner Verlobten
Kunigunde Pawinklin (?), des Johann Pawinkels (?), Webers und
Einwohners dahier zu Unteraufseß 2ten ehelichen Tocht-
er gebohren den 22. April 1767. vid. Taufregister jus. k.a.
nach geschehenem dreymaligem Aufgebot und vom
Amte ausgestellten Attests
Sonntags den 25ten November von mir dem Pfarrer Sommer
dahier in der Kirche dahier kopuliert worden.
___________________________
Georg Motschiedler, des weiland Johann Motschiedlers, Schuhmachers und Bau-
ers zu Singritz 2ter ehelicher Sohn und ledigen Standes wurde als
Bauersknecht zu Heckendorf dahier mit seiner Verlobten
Anna Martinin, des Georg Martin, Webermeisters und Einwoh-
ners zu Traisendorf dritten ehelichen Tochter, ledigen Standes
vom 24ten bis 26ten Sonntag nach Trinitatis 3 mal aufge-
boten und zu Hochstall kopuliert den 18 November
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Also ich kann keinen Brauerknecht erkennen, da fehlt eindeutig das "r".
Traisdorf ist wohl heute Draisdorf
Gruß, Torquatus
C.c. - Übrigens stelle ich den Antrag, dass Ahnenblatt das beste aller Ahnenprogramme werden muss - frei nach Cato
C.c. - Übrigens stelle ich den Antrag, dass Ahnenblatt das beste aller Ahnenprogramme werden muss - frei nach Cato
Hallo Torquatus,
vielen Dank. Das scheint in der Tat so zu stimmen. Nur jetzt kann ich wieder dahin fahren und nach den neuen Namen suchen, die ich ja noch nicht hatte. Na denn!! Hoffentlich habe ich auch die richtigen rausgesucht. Aber gegen 1803 (der erste Taufeintrag eines Johan Motschiedler in Aufseß) sind die da hingekommen.
Mich wundert, dass der Johan ein Bauer war aber kann ja sein. Einige NAchfahren wurden Gärtner. Die spätren sind Maurer oder Zimmermänner. Die Orte Traindorf und Siegritz gibt es heute noch ganz in der Nähe von Aufseß.
Was mir aufgefallen ist, ist dass fast alle Frauen ein "in" hinter den NAmen des Vaters bekommen haben. Aus Müller wurde Müllerin, aus Hof wurde Hofin aus Ott Ottin usw. Die ledigen Kinder wurden umgekehrt aufgeschrieben. Der hat beim Schreiben einfach das Buch umgedreht. Sieht ja seltsam aus und fällt vor allem sofort auf.
Die Anregung von Hugo werde ich mal probieren und die Scaneinstellungen verändern und in gif speichern. Mal sehen obs hilft.
Dank an alle Helfer. Es kommen noch so ungefähr 10-20 scans. Dann bin ich mit der ersten Serie durch.
Bis bald.
Grüße Mani
vielen Dank. Das scheint in der Tat so zu stimmen. Nur jetzt kann ich wieder dahin fahren und nach den neuen Namen suchen, die ich ja noch nicht hatte. Na denn!! Hoffentlich habe ich auch die richtigen rausgesucht. Aber gegen 1803 (der erste Taufeintrag eines Johan Motschiedler in Aufseß) sind die da hingekommen.
Mich wundert, dass der Johan ein Bauer war aber kann ja sein. Einige NAchfahren wurden Gärtner. Die spätren sind Maurer oder Zimmermänner. Die Orte Traindorf und Siegritz gibt es heute noch ganz in der Nähe von Aufseß.
Was mir aufgefallen ist, ist dass fast alle Frauen ein "in" hinter den NAmen des Vaters bekommen haben. Aus Müller wurde Müllerin, aus Hof wurde Hofin aus Ott Ottin usw. Die ledigen Kinder wurden umgekehrt aufgeschrieben. Der hat beim Schreiben einfach das Buch umgedreht. Sieht ja seltsam aus und fällt vor allem sofort auf.
Die Anregung von Hugo werde ich mal probieren und die Scaneinstellungen verändern und in gif speichern. Mal sehen obs hilft.
Dank an alle Helfer. Es kommen noch so ungefähr 10-20 scans. Dann bin ich mit der ersten Serie durch.
Bis bald.
Grüße Mani
Zuletzt geändert von mani am 03.07.2007, 07:26, insgesamt 1-mal geändert.
Das "in" ist kein Zufall und auch keine lokale Eigenart, sonder wurde früher uberall gemacht um Frau und mann zu unterscheiden.
Soetwas findet man heute auch noch in Rußland. Und in Island ists noch verrückter. Dort gibt es keinen Familiennamen sondern man gibt den Namen des Vaters an. z.B. Vater = Eric, Sohn = Sven --> Sven Ericson oder bei einer Tochter namens Gudrun --> Gudrun Ericsdotir
Und das er Bauer war sollte auch nicht verwundern. Falls er ein Haus in der Gegend bessesen hat (sollte in den Akten vermerkt sein) war meist auch ein Feld mit dabei auf welchem man dann als Bauer arbeitete. Auf dem Land waren berufe neben dem Bauer, dem Schuster, den Versorgern (Fleischer und Bäcker) und den Zimmerleuten eher selten - jedenfalls kommts mir so vor. In den Städten sah das anders aus.
Soetwas findet man heute auch noch in Rußland. Und in Island ists noch verrückter. Dort gibt es keinen Familiennamen sondern man gibt den Namen des Vaters an. z.B. Vater = Eric, Sohn = Sven --> Sven Ericson oder bei einer Tochter namens Gudrun --> Gudrun Ericsdotir
Und das er Bauer war sollte auch nicht verwundern. Falls er ein Haus in der Gegend bessesen hat (sollte in den Akten vermerkt sein) war meist auch ein Feld mit dabei auf welchem man dann als Bauer arbeitete. Auf dem Land waren berufe neben dem Bauer, dem Schuster, den Versorgern (Fleischer und Bäcker) und den Zimmerleuten eher selten - jedenfalls kommts mir so vor. In den Städten sah das anders aus.
Ja Flash,
"auf dem Land" waren mehr oder weniger alle in der Landwirtschaft tätig. Auch die Handwerker, die regelmässig auch ihre Landwirtschaft hatten. Genau genommen war es eigentlich umgekehrt. Die Handwerker/Gewerbetreibenden betrieben ihr Gewerbe neben der Landwirtschaft, da diese meist nicht auskömmlich war.
Auch in der "Stadt" war die Landwirtschaft nicht die Ausnahme, nur dass dort die Mehrheit vermutlich so beschäftigt war, dass sie keine Zeit für die Landwirtschaft hatten, bzw. sogar die Mittel dafür fehlten.
"auf dem Land" waren mehr oder weniger alle in der Landwirtschaft tätig. Auch die Handwerker, die regelmässig auch ihre Landwirtschaft hatten. Genau genommen war es eigentlich umgekehrt. Die Handwerker/Gewerbetreibenden betrieben ihr Gewerbe neben der Landwirtschaft, da diese meist nicht auskömmlich war.
Auch in der "Stadt" war die Landwirtschaft nicht die Ausnahme, nur dass dort die Mehrheit vermutlich so beschäftigt war, dass sie keine Zeit für die Landwirtschaft hatten, bzw. sogar die Mittel dafür fehlten.
Bleibt gesund, Gruß
bjew (Bernhard) ------ manchmal etwas kurz angebunden
System: Win10 auf Laptop mit i7 --- Ahnenblatt 2.74 (als Backup), 2.99[p] u. V3.42
bjew (Bernhard) ------ manchmal etwas kurz angebunden
System: Win10 auf Laptop mit i7 --- Ahnenblatt 2.74 (als Backup), 2.99[p] u. V3.42
Fragen und Antworten rund um Ahnenblatt (Knowledge Base) (nicht ganz aktuell - trotzdem nützlich)
Bitte immer lesen ===> Handbücher zu Version 3.x
Tips und Tricks für kleine Probleme
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Tips und Tricks für kleine Probleme
Hallo Marcus,
danke für die Blumen, aber das Lob gebührt auch Adobe PhotoShop Elements 5, mit dem man u.a. Restpixel noch so nachdunkeln kann, dass man danach solche Schriften "besser" lesen kannMarcus hat geschrieben:Der Torquatus stört sich noch nicht einmal an hellen kontrastschwachen Scans Da gibt es von mir mal den "Daumen"
Marcus
Gruß, Torquatus
C.c. - Übrigens stelle ich den Antrag, dass Ahnenblatt das beste aller Ahnenprogramme werden muss - frei nach Cato
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